Der König Saul jagte David wie ein Rebhuhn über die Berge. Voller Neid suchte er den besten Mann in seinem Reich zu töten. Der Goliath-Besieger, der geniale Führer, der treue gottesfürchtige David sollte sterben – was für eine Ungerechtigkeit, was für ein Skandal!

In den Bergfesten von Engedi gab sich Saul unwissend in die Hand Davids: Er ging allein in eine Berghöhle hinein, wo sich David und seine Männer versteckt hielten. David tötete Saul nicht, sondern schnitt nur einen Zipfel seines Mantels ab. Als Saul aus der Höhle hinausging, redete David zu seinem Schwiegervater Saul.

Was David sagte, ist vorbildlich und richtungsweisend:

  • David setzt gnädig voraus, dass Saul sich negativ beeinflussen ließ und nicht alles aus Sauls Herzen hervorgekommen ist (1. Sam 24,10).
  • Er anerkennt die Position Sauls als Gesalbter (1. Sam 24,11).
  • Er beweist ihm eindrücklich und unübersehbar seine Unschuld (1. Sam 24,12).
  • Er versichert ihm, auch zukünftig Gutes tun zu wollen (1. Sam 24,13).
  • Er zeigt, dass er kein Gesetzloser sein kann, wie Saul behauptete (1. Sam 24,14).
  • Er macht sich selbst klein und bezeichnet sich als Floh, der von einem Ort zum anderen springt (1. Sam 24,15).
  • Er übergibt alles einem gerechten Gott (1. Sam 24,16).

David tötete nicht seinen Feind, aber er versuchte, dessen Feindschaft zu töten! Davon können wir lernen!