Aber sein Vater weigerte sich und sprach: Ich weiß es, mein Sohn, ich weiß es. (1. Mose 48,19)

Jakob ist alt geworden. Nach einem Leben, das mehr durch Tiefen als durch Höhen gekennzeichnet war, erlebt er am Ende die große Freude, seinen tot geglaubten Sohn Joseph lebend wiederzusehen. Und nun steht Joseph, dieser mächtige und weise Mann, am Sterbebett seines Vaters Jakob – eine bewegende Szene.

Als zwei junge unbekannte Männer vor ihn hintreten, fragt Jakob seinen Sohn, wer das sei. Und Joseph antwortet, sicher nicht ohne ein wenig Stolz: „Das sind meine Söhne, die Gott mir gegeben hat.“

Aber die Handlung, die nun folgt, ist Joseph unverständlich. Als Jakob seinen beiden Enkeln die Hände auflegt, kreuzt er seine Arme, so dass nach Josephs Meinung der falsche der beiden Söhne den Segen des Erstgeborenen erhalten würde. Und er meint, seinen Vater dieses Mal korrigieren zu müssen: „Nicht so, mein Vater!“

Ist die Antwort Jakobs in vorbildhafter Bedeutung nicht auch oft die Antwort unseres himmlischen Vaters: „Ich weiß es mein Sohn, ich weiß es“? Was für ein großer Trost liegt in diesem kurzen Satz! Spiegelt er nicht etwas wider von der Größe und Weisheit unseres Gottes?

Vielleicht bist du gerade unruhig und meinst, selbstständig eingreifen zu müssen, weil sonst etwas schief geht. Aber sollte Gott wirklich etwas übersehen haben? Sollten Ihm die Nöte deines Lebens zu gering sein? Nein, Gott übersieht nichts. Gott weiß es längst. Dieses sichere Bewusstsein, dass Gott längst alles weiß, kann deinen Schritten an diesem Tag Festigkeit und Sicherheit verleihen. Du bist ja sein geliebtes Kind!

[Aus dem Kalender: „Der Herr ist nahe!“, CSV-Verlag]