Gräber sind oft gut gepflegt und schön geschmückt. Kein Quadratmeter Garten kann damit verglichen werden. Manche Friedhöfe sind eine Augenweide. Doch wie es unter den Gräbern aussieht, kann man nur ahnen. Schauderhaft! Niemand käme wohl auf die Idee, das sich mal anzuschauen.

Und mit solchen Gräbern vergleicht der Herr die Pharisäer. „Wehe euch, Schriftgelehrte und Pharisäer, ihr Heuchler! Denn ihr gleicht übertünchten Gräbern, die von außen zwar schön scheinen, innen aber voll von Totengebeinen und aller Unreinheit sind. So erscheint auch ihr zwar von außen den Menschen gerecht, innen aber seid ihr voll Heuchelei und Gesetzlosigkeit“ (Mt 23,27.28).

Das hat auch eine Botschaft für jedes Kind Gottes. Ist der Vergleich mit den Gräbern nicht treffend und zu Herzen gehend? Wollen wir etwa wie Gräber sein? Außen schön, aber was unseres Inneres betrifft – gut, dass da niemand hineinschauen kann! Hinein in die Lasterhaftigkeit, in den Stolz, in die Geldliebe, in die Gier.

Reinigen wir uns darum von jeder Befleckung des Fleisches und des Geistes und vollenden wir die Heiligkeit in der Ehrfurcht vor Gott (vgl. 2. Kor 7,1).

Wir sollten jedoch eins bedenken: Hinter jedem schönen Grab verbirgt sich Unreinheit. Aber nicht hinter jedem gepflegten Verhalten verbergen sich böse Dinge. Wir sollten Leute, die sehr korrekt sind, nicht zu Pharisäern erklären. Denn wir können nicht in das Herz des anderen sehen. Aber wir können in unser eigenes Herz sehen und uns im Licht Gottes prüfen, ob sich Pharisäertum bei uns eingeschlichen hat.