Erst sagt die Braut im Hohenlied, dass sie ihren Geliebten schön findet, und dann vergleicht sie ihn mit einem Apfelbaum (Hld 2,3). Der Apfelbaum ist nun wahrlich kein stattlicher Baum. Wäre nicht eine prächtige Zeder ein besserer Vergleich gewesen?

Aber der Braut geht es nicht um die äußerliche Schönheit des Apfelbaums. Es geht ihr nur darum, was er ihr bedeutet. Für sie ist er kostbar, weil sie dort Ruhe, Schatten und Nahrung findet.

Auch der Herr Jesus hatte in den Augen der Menschen nichts Anziehendes. „Er hatte keine Gestalt und keine Pracht; und als wir ihn sahen, da hatte er kein Aussehen, dass wir ihn begehrt hätten“ (Jes 53,2). Aber für unsere Seele darf Er sehr kostbar sein, weil Er allen unseren Bedürfnissen entspricht.

Bist du mühselig und beladen? Dann darfst du bei Ihm Ruhe finden. Wahre Ruhe für die Seele ist nur bei Ihm zu finden (Mt 11,28–29). Ruhe dich bei Ihm aus!

Brennt die sengende Mittagssonne? Gehst du durch die Hitze von Glaubensprüfungen? Bist du vielleicht krank? Oder machst du dir Sorgen um deinen Arbeitsplatz? Denn geh zu dem Herrn Jesus. Er spendet Schatten. Bei Ihm findest du Geborgenheit und Erquickung. Setze dich in seinen Schatten!

Fehlt uns Kraft, für den Herrn zu zeugen? Droht unser innerer Mensch zu verkümmern? Dann haben wir uns sicher länger nicht vom „Apfelbaum“ genährt. Wir wollen uns wieder mit Ihm beschäftigen und uns an seinen Früchten stärken. Dann wird auch unsere Umwelt bald merken, dass es mit der persönlichen Gemeinschaft mit dem Herrn wieder stimmt. Unser Atem riecht dann sozusagen nach Äpfeln (Hld 7,9).