Wir kommt es eigentlich, dass David sich von seinem Heerobersten Joab oft so viel bieten ließ? Das lag einerseits in dem Charakter Joabs begründet, denn er war ein sehr harter Mann. Aber es gab auch einen besonderen Grund: David machte Joab zum Mitwisser seines Mordes an Urija (2. Sam 11,14). Und damit gab er sich in seine Hand. Deshalb ging er nicht mal gegen Joab vor, als er, gegen den ausdrücklichen Willen des Königs, Absalom getötet hatte.

Wie kommt es eigentlich, dass Abjathar, der Priester bzw. Hohepriester, dem Revoluzzer Adonija half (1. Kön 1,7)? Jahre zuvor war er noch zu David geflohen und hatte die Worte gehört: „Bleibe bei mir … bei mir bist du wohl verwahrt“ (1. Sam 22,23). Aber dazwischen hatte sich manches ereignet. Ein anderer Priester, Zadok, wurde von David bevorzugt. So bekam Zadak die ehrenvolle Aufgabe, die Bundeslade zurückzubringen (2. Sam 15,25). Und auch Achimaaz, ein Sohn Zadakos, spielte eine besondere Rolle (2. Sam 18,19–22). Nun, Tatsache ist, dass Abjathar aus der Linie Ithamars war und Zadok aus der Linie Eleasars (1. Chr 24,3). Und die Linie Abjathars war durch die Gerichtsankündigung über Eli eigentlich zum Abschluss gekommen (1. Sam 2,31; 1. Kön 2,27). Vielleicht ahnte Abjathar auch deshalb, dass er bei David so keine Zukunft mehr haben konnte – und schlug sich dann auf die Seite Adonijas. Zadok aber tat das nicht und spielte eine aktive Rolle bei der vorzeitigen Krönung Salomos (1. Kön 1).

[In Anlehnung an „Undesigned Coincidences“ von J.J. Blunt]