Das Neue Testament zeigt zwei grundsätzliche Dinge im Blick auf einen Christen:

  • Er hat eine herrliche Stellung in Christus.

  • Er ist unterwegs zum himmlischen Ziel.

Beides wird mit unserer Lebenspraxis verbunden. Die Lebensführung eines Christen ist:

  • Der Beweis, dass wir heute die herrliche Stellung in Christus haben.

  • Die Bedingung, dass wir in der Zukunft das himmlische Ziel erreichen werden.

Das möchte ich jeweils mit einer Stelle aus dem Neuen Testament belegen. Der Leser wird sicher noch leicht weitere Stellen anfügen können:

  • Gott hat uns versöhnt in dem Leib des Fleisches des Herrn Jesus, um uns heilig, untadlig und unsträflich vor sich hinzustellen, sofern wir in dem Glauben gegründet und fest bleiben und nicht abbewegt werden (Kol 1,22.23). Wer vom Glauben abbewegt wird, gehört nicht zu denen, die mit Gott versöhnt sind.

  • In Hebräer 12,14 steht: „Jagt dem Frieden nach mit allen und der Heiligkeit, ohne die niemand den Herrn schauen wird.“ Wer nicht heilig lebt, wird den Herrn einst nicht schauen dürfen.

Manchmal wissen wir vielleicht nicht so recht, wie wir das mit der freien Gnade Gottes in Einklang bringen sollen. Wir fürchten die Werkgerechtigkeit und den Gedanken, dass Gläubige verloren gehen könnten. Doch damit hat das nichts zu tun. Denn da, wo die Gnade Gottes gewirkt hat und wirkt, wird eine entsprechende Praxis gefunden werden.

Das neue Leben, das Gott geschenkt hat, und der Glauben, den er selbst hervorgerufen hat, werden ihre Auswirkungen haben (1. Joh 5,4–5). Aber das auch nicht aus uns selbst, sondern durch Gottes Macht (1. Pet 1,5). Philipper 2,13 sagt: „Gott ist es, der in euch wirkt sowohl das Wollen als auch das Wirken, zu seinem Wohlgefallen.“  Diese Verse zeigen, dass sich kein Kind Gottes verunsichern lassen muss.

Wir dürfen aber anderseits die Spannung auch nicht aufheben, indem wir uns einfach darauf berufen, dass Gott alles macht. Nein. Du bist aufgerufen, als Christ zu leben! Wenn davon nichts zu sehen ist, bist du kein Christ. Und du wirst auch das himmlische Ziel nicht erreichen, wie hoch dein Bekenntnis auch immer sein mag.