Bei den Kolossern gab es solche, die der gesunden Lehre noch etwas hinzufügen wollten –  und so verdarben sie sie. Die einen versuchten es mit Philosophie, die andern mit Ritualismus (Kol 2,8.16). Doch die Philosophie entfernt Gott von den Menschen, und der Ritualismus entfernt den Menschen von Gott. Das Ergebnis ist letztlich dasselbe. Aber auch das Heilmittel ist gleich: Christus. Und dementsprechend entfaltet der Kolosserbrief viele Herrlichkeiten dieser wunderbaren Person, in der die Fülle der Gottheit leibhaftig wohnt.

Als die Söhne der Propheten vor Elisa saßen, ordnete der Prophet an, dass für sie gekocht würde (2. Kön 4,38–41). Einer der Knechte kam bei der Suche nach Kräutern auf die Idee, wilde Koloquinthen für das Mahl einzusammeln. Und gerade auf diese Weise verdarb er es. Was tat Elisa jetzt? Versuchte er, die Koloquinten aus dem Kochtopf zu holen? Nein. Er brachte etwas hinein: Mehl. Und Mehl spricht von der reinen Lehre des Christus.

Wenn wir bemerken, dass der „Tod im Topf“ ist, weil man dem Wort Gottes etwas beimischen will, so ist es ziemlich aussichtslos, einen Feldzug gegen alle möglichen „Beimengungen“ zu führen. Etwas ist nötig, um dem Übel wirksam zu begegnen und Nahrung für die Gläubigen zu formen: Christus.