David begegnet Mephiboseth (2. Sam 19,25–44)

Auch Mephiboseth kommt David entgegen. Die Trauer über Davids Abwesenheit steht ihm ins Gesicht geschrieben (Mt 9,15). Mephiboseth macht klar, dass sein Knecht Ziba ihn verleumdet hat. Wie reagiert David darauf? Er ordnet an, dass Mephiboseth mit Ziba die Felder teilen soll. Das war entweder ein fauler Kompromiss oder so ein Test, wie ihn später auch Salomo bei den Huren praktiziert hat. Wenn es ein Gesinnungstest war, dann hat Mephiboseth ihn auf jeden Fall bestanden, denn er sagt: „Mag er auch das Ganze nehmen, nachdem mein Herr, der König, in Frieden in sein Haus gekommen ist“ (Vers 31).

Der achtzigjährige Barsillai geleitet David über den Jordan. Doch das freundliche Angebot Davids, ihn zu versorgen, lehnt er ab. Er hat ein Herz für junge Leute und möchte lieber, das Kimham noch erlaubte Freuden des Lebens genießen kann.

David und Scheba (2. Sam 20)

Die Probleme, die es mit den harten Männern aus Juda gibt, sind der Nährboden für eine Revolution (vgl. Spr 15,1). Scheba, der aus dem Stamm kam, aus dem auch Saul kam, zieht die Israeliten hinter sich her von David weg. Mit Erfolg! Die Leute wollen lieber einen „Sohn Belials“ als den „Mann nach dem Herzen Gottes“. Wieder sehen wir, wie töricht und wankelmütig der Mensch ist. Jahrhunderte später werden die Massen „Hosianna“ rufen, was von einem „Kreuzige ihn!“ dicht gefolgt wird.

David befiehlt dem neuen Heerobersten Amasa in dieser neuen Krisensituation, die Männer aus Juda zu sammeln. Doch er trödelt gefährlich lange herum. Die harten Söhne der Zeruja, Abisai und Joab, greifen jetzt ein. Und dann tötet Jaob kaltblütig seinen Cousin Amasa, der ihm den Platz als General streitig gemacht hatte. Joab gewann die Schlacht gegen Israel und wurde – wie sollte es anders sein – erneut Heeroberster (Vers 23). Scheba aber wurde enthauptet.