Die verhängnisvolle Musterung (2)

Bevor Gott das Volk schlägt, regt sich Davids Gewissen. Und schon am nächsten Tag kommt der Prophet Gad und legt ihm eine Auswahl von drei Strafen vor. Wenn David meint, der große König zu sein, dann mag er nun seine besonderen Fähigkeiten unter Beweis stellen. Er darf sich die Plage selbst aussuchen, was den Eindruck verstärkt, dass die Schuld auf ihm liegt. David, der öffentlich gesündigt hatte, wird öffentlich gezüchtigt (und das Volk natürlich auch). Bei der Wahl hat David es nicht leicht: Von Menschen gejagt werden und eine Hungersnot hatte er schon erlebt. Das konnte er nicht wählen. Die Pest kannte er offenbar nicht – aber er vermeidet es, das ausdrücklich zu wählen.

Gott wählt die kürzeste Strafe. Die Pest wütet von Dan bis Beerseba (Vers 15) – da, wo auch die Zählung stattfand (Vers 7)! Als David den Engel in Jerusalem sieht, bekennt er erneut seine Schuld und bietet sich als Stellvertreter an (Vers 17). Aber nur Christus konnte wirklich in den Riss für andere treten.

Gad kommt wieder und zeigt an, wie der Plage gewehrt werden kann: David soll einen Altar bauen. Gott weist den Weg zur Rettung durch ein Opfer. So geht David nach Morija wie einst Abraham (David ging wegen seines Ungehorsams, Abraham wegen seines Gehorsams).

Arawna versteckt sich vor dem Engel, dessen Schwert immer noch ausgestreckt ist, während David keine Angst zeigt. Er weiß, dass Gott ihn annehmen wird. Sonst hätte er ihm nicht den Weg zum Altar gewiesen. David kauft die Tenne und die Rinder für Silber (Symbol für die Erlösung), während er für Platz Gold bezahlt – was auf göttliche Herrlichkeit hinweist. Und auf diesem Platz wurde später bekanntlich den Tempel der Herrlichkeit gebaut.