Es gibt noch andere Quellen der Verunreinigung und schändlichere Gräuel, die der Natur entgegenstehen und vor denen Gott warnt. Es mag schmerzhaft sein diese Verse zu lesen, aber es ist lehrreich zu erfahren, in welche Dinge die menschliche Natur innerhalb der heidnischen Rassen gefallen ist, die so zivilisiert waren wie Ägypten und Kanaan. Gott wusste, dass sein Volk ihnen folgen würde, wenn sie sein Wort verachteten.

Die Art der Verunreinigungen nimmt hier einen etwas anderen Charakter an, führt jedoch zu noch schändlicheren Vergehen, auf welche im Einzelnen nicht weiter eingegangen werden soll, obwohl Gott in jedem seiner Worte seine Weisheit und Heiligkeit zum Ausdruck bringt. In Hebräer 13,4 werden die christianisierten Juden und damit prinzipiell alle Betroffenen dazu aufgerufen, in Bezug auf die in den Versen 19–20 unseres Kapitels angesprochenen Dinge Acht zu haben. Die Ehe soll sowohl in allem geehrt werden, als auch unter oder bei allen. Das christliche Licht und die Liebe sollen selbst die intimsten Bereiche der zwischenmenschlichen Beziehungen durchdringen und von jeder Verunreinigung des Fleisches und Geistes reinigen. Juden und Heiden dienen uns als warnende Beispiele, dass der Herr der Rächer von derartigen Vergehen ist.

Was folgt ist ein Übergang von Frauen zu Kindern in Verbindung mit der höchst unmenschlichen Praxis, bei der Eltern durch Satan so verblendet wurden, ihre Kinder dem Molech (und wahrscheinlich auch Milkom) zu opfern. Es handelt sich dabei um den Schutzgott der Ammoniter, auch wenn sich die Gottheit der Moabiter, Kamos, nur wenig von ihm unterschied. Im Hinblick auf die Bedeutung der Namen schlägt Fürst vor, Kamos mit „Feuer“ und Molech mit „König“ wiederzugeben. Aus Jeremia 19,5 kann man schließen, dass auch Baal in dieser Weise angebetet wurde, der unter den verschiedenen Götzen weit verbreitet war. Wie schrecklich ist es daran zu denken, dass Salomo seinen heidnischen Frauen nachgab und nicht nur Asdoret, der lasterhaften Göttin der Zidonier nachfolgte, sondern auch Milkom, bzw. Molech d. h. den Gräueln der Ammoniter, nachging und Kamos von Moab, Höhen errichtete! Die größte Wissenschaft und Gelehrsamkeit, die höchste Zivilisation und der höchste Luxus können solche Dinge nicht verhindern, wenn sie sie nicht sogar noch fördern. Der Tag naht heran, an dem die Juden, welche sich derzeit noch brüsk gegen jegliche Form des Götzendienstes wenden, fremden Göttern dienen und einen Menschen als Gott in seinem Tempel einsetzen werden. Dadurch wird die abgefallene Christenheit zu einem Widerstand geführt, der sie umso schuldiger werden lässt, als sie dazu aufgerufen ist, den Vater und den Sohn in Geist und Wahrheit anzubeten.

Der 21. Vers ist nur eine von vielen Stellen, an denen der Horror verboten wird, der bis in die Zeit Josias vorherrschte und der bereits früher von Ahas unterstützt worden war. Einige haben angenommen, dass es einfach „durch Feuer gehen“ bedeutet, um abzustreiten, dass es um das tatsächliche Verbrennen ihrer Kinder ging; aber das kann nur ein gut gemeinter Versuch sein, die Realität dieser Boshaftigkeit zu mildern. Diese Handlung stellte zwar nicht die einzige, aber dennoch die gravierendste Verunehrung des Namens des Gottes Israels dar. Der Herr akzeptierte als Opfer sowohl ein Schaf als auch einen Stier, oder sogar ein viel geringeres Opfer. Satan, der hinter den Namen dieser Götter stand, forderte dagegen ihre Söhne.

Die widernatürlichen Grausamkeiten der Verse 22 und 23 sprechen für sich. Nicht ganz so bekannt ist dagegen, wie unverfroren diese Handlungen unter den Heiden, ja selbst unter den Griechen und Römern, ausgeübt wurden. Welch ein Gräuel! Der HERR nennt es eine schändliche Befleckung. Israel sollte sich nicht durch irgendeine dieser Dinge verunreinigen, die von den Nationen Kanaans ausgeübt wurden, welche vor ihnen von Gott ausgetrieben worden waren. Wie viel schuldiger würde Israel sein! Das Land selbst war verunreinigt worden, weshalb seine Missetaten an ihm heimgesucht wurden. Es heißt, dass die Erde seine Bewohner ausspie. Israel musste deshalb nicht nur auf sich selbst achten, sondern auch auf alle Fremden, die in ihrer Mitte zogen. Sahen sie sich nicht gegen diese Handlungsweisen vor, würde das Land sie ebenso wie die Nationen ausspeien. Das beschriebene Böse ist in Gottes Augen nicht tolerierbar und umso anstößiger, wenn es von seinem eigenen Volk begangen wird – eine Wahrheit, die erst unter den Juden und später innerhalb des Christentums bald in Vergessenheit geraten sollte. „Und ihr sollt meine Vorschriften halten, dass ihr keine der gräulichen Gebräuche ausübt, die vor euch ausgeübt worden sind, und euch nicht durch diese verunreinigt. Ich bin der HERR, euer Gott“. Durch das Empfangen all des Guten, was Gott uns gibt, sein Wort und vor allem seinen Christus, werden Seelen vor dem Bösen bewahrt.