„Und Hiob antwortete und sprach: O dass mein Kummer gewogen würde und man mein Missgeschick auf die Waagschale legte allzumal! Denn dann würde es schwerer sein als der Sand der Meere“ (Hiob 6,1.2).

Hiob denkt hier offenbar an eine Balkenwaage. Auf der einen Seite legt er seinen Kummer und sein Missgeschick hinein und auf der anderen Seite den Sand der Meere. Die Waagschale mit dem Leid geht nach unten. Sein Kummer wiegt schwerer als der Sand der Meere. Für Hiob ist sein Leid so groß, dass es durch nichts aufgewogen werden kann.

Anders war es bei dem Apostel Paulus. Er schreibt: „Denn das schnell vorübergehende Leichte unserer Trübsal bewirkt uns ein über jedes Maß hinausgehendes, ewiges Gewicht von Herrlichkeit“ (2. Korinther 4,17). Wir haben hier gewissermaßen auch eine Waage vor uns. In der einen Wagschale liegt das „ewige Gewicht der Herrlichkeit“ – und darum bezeichnet Paulus die Trübsal als etwas Leichtes, die in der anderen Waagschale liegt.

Für sich genommen und mit irdischen Maßstäben gewogen, ist eine Drangsal in der Tat etwas Schweres. Besonders wenn es Drangsale von dem Kaliber sind, wie es Hiob und Paulus erlebt haben. Aber wenn man etwas mit der ewigen Herrlichkeit vergleicht, so wie es Paulus getan hat, dann ist alles leicht. Erfahrungsmäßig humpeln wir natürlich weit hinterher – aber wir wollen dennoch lernen, mehr an das „ewige Gewicht an Herrlichkeit“ zu denken!