Passah in Ägypten, Durchzug durch das Rote Meer, Überquerung des Jordan: Das waren drei große Ereignisse in der Geschichte des Volkes Gottes. Sie zeigen bildlich drei unterschiedliche Ergebnisse des Werkes des Herrn Jesus, die für jeden sofort wahr werden, wenn er zum Glauben kommt, die man aber erst nach und nach versteht.

Passah: Das Erste, was das Volk lernen musste, war, dass sie unter Gericht genauso wie die Ägypter standen. Israel war ab der vierten Plage völlig von Gott verschont worden. Aber jetzt sagte Gott, dass er durch das Land Ägypten ziehen und alle Erstgeburt im Land Ägypten schlagen würde (2. Mo 12,12). Dazu gehörten auch die Erstgeborenen der Israeliten, denn es ging nicht um die Erstgeburt der Ägypter, sondern um die Erstgeburt im Land Ägypten. Die Israeliten brauchten Rettung vor dem göttlichen Gericht (Vers 27). Sie durften aber auch erfahren, dass es Rettung gab: durch das angewandte Blut des Lammes. Das brachte ihnen Frieden. Im Neuen Testament finden wir das illustriert in Römer 3,23–25: Niemand erreicht die Herrlichkeit Gottes, alle stehen unter dem Gericht, aber durch das Blut Christi gibt es Rettung.

Rote Meer: Das Volk war beim Passah sicher vor dem Gericht Gottes. Es hatte aber Gott als Richter vor Augen, der an ihnen vorübergeht. Das änderte sich am Roten Meer: Gott tritt als Retter auf, der zu ihren Gunsten eingreift. Beim Passah lernten sie, dass Gott nicht gegen sie ist, und beim Roten Meer erkannten sie, dass er für sie ist. Christen wissen: Gott hat seinen Sohn für uns gegeben und ihn aus den Toten auferweckt (Röm 4,24–25). Gott ist für uns (Röm 8,31)! Beim Passah sahen die Israeliten, dass das Blut des Passahlammes für sie geflossen ist. Das Lamm erduldete für sie den Tod. Doch sie mussten lernen, dass das zwar von dem Gericht Gottes befreit, nicht aber aus der Macht des Feindes. Dazu mussten sie selbst in den Tod gehen, wovon das Rote Meer ein Bild ist (es sind die „Wogen des Todes“, 2. Sam 22,5). Christen wissen, dass der Herr Jesus nicht nur für unsere Sünden gestorben ist, sondern dass auch wir mit ihm gestorben sind (Röm 6,8). Sein Tod war unser Tod. Der alte Mensch wurde mitgekreuzigt. So sind wir frei von der Sünde, der Macht des Teufels und getrennt von der Welt, die im Bösen liegt.

Jordan: Gott befreit nicht nur aus der Knechtschaft Ägyptens, er schenkt auch den reichen Segen Kanaans. Das war das, was sein Ratschluss für dieses Volk vorgesehen hat. Dazu musste die Bundeslade an den Ort des Todes gehen – mitten hinein in den Jordan. Auf diese Weise wurde der Weg für das Volk in das Land gebahnt (Jos 3,14–17). Der Herr Jesus ging in den Tod, damit wir mit seiner Lebendigmachung, seiner Auferstehung und seiner Position im Himmel verbunden werden konnten (Eph 2,4–6). Wir sind mit ihm auferweckt und sitzen mit in den himmlischen Örtern in Christus Jesus. Das ist unsere Stellung. Wir besitzen als Christen jede geistliche Segnung in den himmlishen Örtern in Christus Jesus (Eph 1,3).

Der Herr Jesus ist dafür gestorben, damit wir nicht gerichtet werden. Der Herr Jesus ist  gestorben, damit wir von der Sünde, der Welt und dem Teufel frei werden. Der Herr Jesus ist gestorben, damit wir mit Segnungen Gottes überschüttet werden. Ihm sei ewig Dank dafür!