Jetzt kommt noch eine sechste Sache hinzu: „Der Herr mehrte alles was Hiob gehabt hatte um das Doppelte.“ Früher war für damalige Verhältnisse ein sehr reicher Mann, doch jetzt nahmen seine Besitztümer Ausmaße an, die eines Königs würdig waren. Gott mehrte sein Vieh reichlich, doch dazu kamen noch die Geschenke seiner Verwandten und Bekannten. Er gewann das Vertrauen und die Wertschätzung aller wieder, die in von früher kannten. Das ist bemerkenswert, wenn wir an seine traurige Klage über die ihm widerfahrene Behandlung in Hiob 30 denken.

Der Zeit entsprechend, in der er lebte, waren die Segnungen materieller Art und sicherten ihm irdisches Gedeihen bis zum Ende seines Lebens. Es war etwas, das er bekam, so wie der oben erwähnte fünfte Punkt – die Befreiung von körperlichen Leiden – etwas war, das ihm genommen wurde. Die ersten vier Punkte, die wir nannten, waren Segnungen geistlicher Art und von höchster Bedeutung, da sie, wenn sie einmal empfangen wurden, für immer bleiben. Lasst uns bedenken, dass unsere Segnungen als Christen geistlicher und himmlischer Natur sind, wie Epheser 1,3 uns sagt.

Hiob war durch einen beispiellosen Sturm gegangen, doch jetzt lebte er bis ins hohe Alter unter der Gunst Gottes, geistlich und materiell reich gemacht. Er sah zu, wie sich seine Besitztümer, Schafe, Kamele, Rinder, Esel vermehrten, bis ihre Zahl sich verdoppelt hatte. Seine sieben Söhne und drei sehr hübschen Töchter wuchsen um ihn herum auf, und so gab Gott ihm das Doppelte dessen, was er vorher hatte.

Doch was war mit den Söhnen und Töchtern? Sie wurden nicht verdoppelt. Hätten es nicht vierzehn und sechs sein müssen? Wir fragen uns, ob es nicht Fragen bei ihm ausgelöst hat, so wie es bei uns Fragen auslöst, als seine Familie größer wurde und dann bei der erwähnten Zahl stoppte. Doch, am Ende gab Gott Hiob zweimal so viel wie er vorher hatte, ohne Ausnahme. Das Vieh wurde verdoppelt, denn die ersten Tiere waren unwiederbringlich verloren, er würde sie nie wiedersehen. Doch seine ersten Söhne und Töchter waren nicht für immer verloren.

Um diese ersten Söhne und Töchter hatte Hiob sich ständig Sorgen gemacht, wie das erste Kapitel des Buches zeigt. Als Priester der Familie hatte er ständig Opfer für sie dargebracht. Sie waren äußerlich gottesfürchtig, denn Hiob fürchtete nicht, dass sie sich mit ihren Lippen von Gott lossagten, aber er dachte, dass sie es vielleicht in ihren Herzen getan hatten. Trotz alledem waren sie alle zusammen in einem Augenblick aus dem Leben gerissen worden. Doch hier finden wir einen bemerkenswerten Hinweis darauf, dass es eine andere Welt gibt, wohin ihre Seelen gegangen waren, dass zu seiner Zeit die Auferweckung geschehen würde, über die Hiob schon in Kapitel 14 gesprochen hatte, und dass er sie wiedersehen würde.

Es wird uns nicht ausdrücklich gesagt, dass das Hiob alles klar war, doch wir nehmen an, dass Gott, der ihm so freundlich diesen Hinweis gab, ihm auch die Fähigkeit schenkte, ihn zu verstehen. Es muss einerseits seinen Glauben an die Auferstehung gestärkt und andererseits sein Herz getröstet haben. Und wir dürfen sicher sein, dass es auch schon so manches andere Herz getröstet hat. Im hohen Alter am Ende seines Lebens muss Hiob im Rückblick gesehen haben, dass diese Zeit der unvergleichlichen Prüfungen nur ein dunkler Tunnel war, der in den hellen Sonnenschein führte, eine Zeit äußerlichen Unglücks, aber innerlicher Bereicherung. Dass es so war, bezeugen Schriftstellen wie Hesekiel 14,14. Dort wird Hiob neben Noah und Daniel als leuchtendes Beispiel hingestellt.