„Und Jonathan, der Sohn Sauls, hatte einen Sohn, der an den Füßen lahm war. Er war fünf Jahre alt, als die Nachricht von Saul und Jonathan aus Jisreel kam; da nahm seine Amme ihn auf und floh. Und es geschah, als sie ängstlich floh, dass er fiel und lahm wurde; und sein Name war Mephiboseth“ (2. Sam 4,4).

Fünfjährige können schon ganz schön schnell laufen. Aber nicht schnell genug. So denkt die Amme des Mephiboseth, als sie fliehen will. Und dann passiert es: Die Amme lässt Mephiboseth fallen und dieser ist fortan querschnittsgelähmt.

Wenn die Mutter Mephiboseths ihn getragen hätte, wäre es vielleicht nicht passiert. Die „Umklammerung der Liebe“ hätte ihn womöglich bewahrt.

Vielleicht wäre es so gewesen. Eins ist jedenfalls klar: Die Liebe von Mutter und Vater können durch nichts ersetzt werden. Die Liebe bewahrt die Kleinen vor tausend schlechten Dingen und Einflüssen!

Das zu betonen, scheint notwendig zu sein. Denn wenn heute nach 9 Monaten das Wunder da ist, passt dieses Wunder oft nur schlecht in den Alltag der Eltern. Das Kind muss deshalb so früh wie nur möglich in die Hände von Fachkräften gegeben werden. Ganztagsbetreuung zum Wohl des Kindes, ab dem ersten Lebensjahr. Da fehlt dem Kind nichts!

Wirklich? Ist elterliche Liebe und Fürsorge nichts? Wird es nicht zu Problemen kommen, wenn man diese Liebe ignoriert? Können nicht leicht Schäden an der Seele des Kindes entstehen? Schäden, die bis ins Erwachsenenalter bleiben.

Nehmen wir die Geschichte von Mephiboseth doch auch mal zum Anlass, darüber nachzudenken, wem wir unsere Fünfjährigen anvertrauen.