Am frühen Morgen des 4. Juli 1952 steigt die junge Florence Chadwick auf der Insel Santa Catalina in die eiskalten Fluten des Pazifischen Ozeans. Es ist ein nebliger Tag, aber Florence ist fest entschlossen, als erste Frau von hier aus zum 34 km entfernten kalifornischen Festland zu schwimmen.

Sie wird von mehreren Beibooten begleitet, die die Haie von ihr fernhalten. Nach 15 Stunden im Ozean ist sie steif vor Kälte. Mit letzter Kraft bittet sie, aus dem Wasser gezogen zu werden. Ihre Mutter und ihr Trainer versuchen, sie vom Beiboot aus zum Durchhalten zu bewegen, aber  vergeblich. Sie ist am Ende. Zu diesem Zeitpunkt ist die Küste gerade noch 800 Meter entfernt.

Aus der Traum vom Rekord. Auf die Frage eines Reporters, warum sie so kurz vor dem Ziel aufgegeben habe, antwortet sie: „Es war der Nebel. Wenn ich das Land hätte sehen können, hätte ich es geschafft. Es war der Nebel.“

So gibt es auch in unserem Leben Dinge, die uns daran hindern, das Ziel im Auge zu behalten. Nach Hebräer 12 sind das selbst auferlegte Bürden und verlockende Sünden. Sie rauben uns den Blick auf Christus. Doch nur „hinschauend auf Jesus“ können wir auch „mit Ausharren laufen“ (Heb 12,1–2). Die beste Ausdauer im christlichen Lauf wird irgendwann müde, wenn Christus nicht mehr vor dem Herzen steht.

Der mutige Reformer-König Josia ist ein eindrückliches Beispiel für einen ausdauernden Lauf. Aber auch ein warnendes Beispiel dafür, dass man am Ende – kurz vor dem Ziel – noch einknicken kann, wenn man den Herrn aus dem Auge verliert.

Halten wir uns an Paulus: „Vergessend was dahinten, und mich ausstreckend nach dem, was vorn ist, jage ich, das Ziel anschauend, hin zu dem Kampfpreis der Berufung Gottes nach oben in Christus Jesus“ (Phil 3,14). Wer so lebt, der kann am Ende sagen: „Ich habe den Lauf vollendet, ... fortan liegt mir bereit die Krone der Gerechtigkeit, die der Herr, der gerechte Richter, mir zur Vergeltung geben wird an jenem Tag“ (2. Tim 4,7–8).