Paulus ermahnt Timotheus: „Vollführe deinen Dienst“ (2. Tim 4,5). Man könnte auch übersetzen: „Fülle deinen Dienst bis zum Vollmaß auf.“ Kann jemand von sich sagen, dass er das schon erreicht hat – das Vollmaß seines Dienstes?
Wir neigen alle dazu, zufrieden mit uns selbst zu sein, wenn wir etwas für den Herrn getan haben. Aber ist es jetzt die Zeit, die Hände in den Schoß zu legen und sich mit dem zu begnügen, was man bisher getan hat? Gewiss, der Herr gönnt uns Zeiten des Ausruhens in der Stille seiner Gemeinschaft (vgl. Mk 6,31). Aber gleichzeitig lautet seine Aufforderung: „Handelt, bis ich komme“ (Lk 19,13).
Manchmal macht sich Müdigkeit breit. Vielleicht sieht man keinen Erfolg. Vielleicht vergeudet man zu viele Energien für nutzlose Dinge. „Stärkt die schlaffen Hände und befestigt die wankenden Kniee!“ (Jes 35,3). Der Herr ist in der Lage, „den Müden durch ein Wort aufzurichten“ (Jes 50,4). Darum frisch ans Werk, ihr Diener des Herrn! Am Ende wartet eine unverhältnismäßige Belohnung.
Ein Weltmeister im Gewichtheben wurde einmal gefragt: „Wenn Sie trainieren und zehnmal ein Gewicht stemmen, welche der zehn Wiederholungen ist die wichtigste?“ Da antwortete dieser: „Die elfte.“
Haben wir zehn Aufträge des Herrn erledigt? Dann wollen wir weder selbstzufrieden noch müde werden, sondern auch den elften mutig angehen.
Und wenn wir alles ausgerichtet haben, dann wollen wir sagen: „Wir sind unnütze Knechte; wir haben getan, was wir zu tun schuldig waren“ (Lk 17,10).