„Da wir nun diese Verheißungen haben, Geliebte, so lasst uns uns selbst reinigen von jeder Befleckung des Fleisches und des Geistes, indem wir die Heiligkeit vollenden in der Furcht Gottes“ (2. Korinther 7,1).

Auch wenn es oft gesagt wird, so ist es nicht ganz präzise, dass mit „Fleisch“ an dieser Stelle die sündige, alte Natur gemeint sei, wie zum Beispiel in Galater 5,17. Wenn das der Fall wäre – was soll man sich dann unter der „Befleckung des Geistes“ vorstellen? Ist nicht jede moralische Befleckung auf das Fleisch, auf die alte Natur zurückzuführen?

Mit der „Befleckung des Fleisches“ ist offenbar gemeint, dass wir uns durch unsere Taten beflecken können. Es geht um das „Fleisch in Aktion“, um „Werke des Fleisches“ (Gal 5,19). Die „Befleckung des Geistes“ hingegen spricht davon, dass wir uns durch unsere Gedanken beflecken können.

Etwas Ähnliches finden wir in Epheser 2,3: „… unter denen auch wir einst alle unseren Wandel führten in den Begierden unseres Fleisches, indem wir den Willen des Fleisches und der Gedanken taten und von Natur Kinder des Zorns waren wie auch die Übrigen.“ Auch hier wird das „Fleisch“ von den Gedanken unterschieden.

Sind wir heilig in unseren Taten? Sind wir auch heilig – wie leicht vergessen wir diesen Punkt! – in unseren Gedanken?