Wenn Christen sagen, welche biblische Themen sie besonders interessieren und worüber sie etwas hören oder lesen möchten, dann sagen sie oft: Es muss etwas Praktisches sein oder etwas Erbauliches. Sie wollen einen konkreten Bezug zu ihrem Lebensalltag und verlangen nach etwas, was Mut macht, was „aufbaut“.

Das ist alles sehr verständlich. Dennoch sollten wir zwei Dinge bedenken:

  • Auch wenn etwas theoretisch und lehrmäßig ist, so gibt es doch immer einen Praxisbezug. Wenn jemand zum Beispiel anhand von „Hagar“ und „Sara“ die beiden Prinzipien Gnade und Gesetz erklärt (Gal 4), so scheint das sehr trocken zu sein – aber was für einen himmelweiten Unterschied gibt es in der Praxis, ob man nach dem Gesetz oder nach der Gnade lebt!
  • Wir dürfen auch „erbaulich“ nicht nur auf so etwas wie „Mut machen“ beschränken. Erbaulich ist alles, was unser Glaubensleben stärkt. Dazu gehört zum Beispiel, dass wir die Machenschaften des Teufels, die uns die Bibel schildert, kennen und uns entsprechend vor ihm hüten. Manche Christen sagen: „Ich beschäftige mich nicht mit dem Teufel, sondern mit dem Herrn Jesus.“ Das klingt gut. Aber wenn das bedeutet, dass wir die Bibelabschnitte vernachlässigen, die Gott uns in seiner Gnade gegeben hat, dann ist das nichts anderes als gefährliche Torheit!

Wir sollten das ganze Wort Gottes lesen und erkennen, dass es immer einen Bezug zu unserem Leben als Christ gibt.