George Orwell hat in seinem Roman „1984“ die Ängste vor einem Überwachungsstaat reflektiert. Heute sind wir anscheinend ein paar Schritte „weiter“ und akzeptieren wortkarg Videoüberwachung in jedem zweiten Eck. Denn so können ja Straftaten aufgeklärt und vor allem verhindert werden. Denn wenn die potentielle Täter wissen, dass sie beobachtet werden, gehen sie nicht ganz so dreist zu Werke.

In besonders gefährdeten Bereichen mag eine Überwachung Sinn machen. Ansonsten führt das Ganze aber nur dazu, dass die Straftaten in Bereiche verübt werden, wo die Kameras fehlen. Das mit der Prävention von Straftaten kann man daher schon hinterfragen.

Was wir Menschen ganz klar brauchen, ist dies: Wir müssen uns bewusst werden, dass unser Schöpfer uns sieht. Rund um die Uhr. Immer und überall.

David sagte schon: Gott sieht mich bei allem, was ich tu und rede (Ps 139,2–6); er sieht mich überall, sei es im Himmel, im Totenreich oder am äußersten Ende des Meeres (Ps 139,7–10); er sieht mich in der Finsternis (Ps 139,12); er sah mich auch im Mutterleib (Ps 139,14–16). Das ist die totale „Überwachung“!

Dieser „Beobachtungsdruck“ ist für einen Menschen, der Gott nicht kennt, nicht auszuhalten. Wer aber mit ihm versöhnt ist, lebt nicht in Angst, sondern betet zu Gott: „Erforsche mich, Gott, und erkenne mein Herz; prüfe mich und erkenne meine Gedanken“ (Ps 139,23).