Frage: „Der unserer Übertretungen wegen dahingegeben und unserer Rechtfertigung wegen auferweckt worden ist“ (Röm 4,25). Ist das ein evangelistischer Vers, der für alle gilt, Gläubige und Ungläubige, oder trifft dieser Vers nur auf Gläubige zu?

Es besteht meines Erachtens kein Zweifel, dass der Apostel von Dingen spricht, die nur von Gläubigen und zu Gläubigen gesagt werden können. Es ist schriftgemäß, festzuhalten und zu predigen, dass Gott Christus als Sühnmittel oder Gnadenstuhl dargestellt hat, durch den Glauben an sein Blut, damit Gottes Gerechtigkeit sich jetzt durch Glauben an Jesus Christus gegen alle Menschen erzeigt, und nicht nur auf alle kommt, die glauben (Röm 3,22–25). Denn durch die Gnade Gottes hat er für alle den Tod geschmeckt (Heb 2,9). Er ist langmütig gegen uns, da er nicht will, dass irgendwelche verloren gehen, sondern dass alle zur Buße kommen (2. Pet 3,9).

Doch während die Schrift sehr umfassend und deutlich die universelle Gnade Gottes verkündet, sagt sie doch nirgends, dass Christus die Sünden irgendeines Menschen getragen hat, außer bei den Auserwählten, und noch viel weniger spricht sie von der Rechtfertigung, außer bei solchen, die wirklich glauben. Mit anderen Worten, keiner ist einfach durch den Vorsatz Gottes oder das Werk Christi gerechtfertigt. Wir sind gerechtfertigt durch Glauben (Röm 5,1); denn Rechtfertigung schließt nicht nur ein, dass Christus gestorben und auferstanden ist, sondern auch, dass der Gerechtfertigte Christus im Glauben annimmt.

Es ist eine furchtbare Sache, jemanden zuzugestehen, dass er Christus hat und gerechtfertigt ist, wenn er immer noch Christus verwirft und in aller Art des Bösen voranschreitet. Lebendiger Glaube ist notwendig zur Rechtfertigung. Christus ist für unser Gerechtfertigtwerden auferweckt worden.