„… wissend, von Gott geliebte Brüder, eure Auserwählung“ (1. Thes 1,4).

Woher wusste Paulus, dass die Briefempfänger in Thessalonich Brüder in Christus und somit Auserwählte Gottes waren? Hatte er einen Blick in das Buch des Lebens getan? Hatte er einen Blick in das Herz der Thessalonicher geworfen? Nein, denn das steht einem Menschen nicht zu.

Der Apostel Paulus hatte vielmehr die Thessalonicher beobachtet und gesehen, wie sie das Wort Gottes aufnahmen, dem Herrn Jesus nachfolgten und inmitten von Schwierigkeiten eine Freude ausstrahlten, die nur der Heilige Geist bewirken konnte. Auch andere redeten vom Glauben der Thessalonicher und von ihrer klaren Bekehrung (1. Thes 1,5–10). Es waren gute Früchte da und somit musste auch der Baum gut sein.

Wenn es darum geht, zu beurteilen, ob andere gläubig und auserwählt sind, dann können wir nur das Verhalten zugrunde legen. Wie das Wort Gottes aufgenommen und ausgelebt wird, gibt uns die Gewissheit der Auserwählung. Wir sollten nicht vorschnell aufgrund eines schönen Bekenntnisses unsere Schlussfolgerungen ziehen.

Und hier schließt sich die Frage an, ob unser Leben so eindeutig ist, dass andere im Blick auf uns gewiss sein können, dass wir gläubig sind. Alles in unserem Leben sollte darauf hindeuten, dass wir den Herrn Jesus kennen.

Wenn wir uns fragen, ob wir uns selbst als Auserwählte bezeichnen dürfen, wie Paulus es zum Beispiel in Epheser 1,4 tut, dann blicken wir allerdings nicht auf unser Verhalten. Dann fragen wir uns, ob wir unsere Sünden bekannt und dem Herrn Jesus vertraut haben. Wir blicken in die Bibel hinein, die von dem vollbrachten Erlösungswerk des Herrn Jesus zeugt, und werden so zur Gewissheit geführt (1. Joh 5,13).