„Gott kann multiplizieren, wo lauter Nullen sind.“ Das war der Leitsatz von dem Evangelisten Albert Winterhoff. In kühnem Gottvertrauen ging er seinen Weg. Dieses Vertrauen zeigte sich darin, dass er zuweilen in seinen Gebeten schon vor der Erhörung Gott dankte:

Er dankte vor leerem Kartoffelschoss für die Einkellerung: 29 Zentner kamen aus Hessen von verschiedenen Absendern.

Er dankte einmal morgens um 9.00 Uhr für die von „Mütterchen“ aufgezeigten notwendigen Röm 75,00 für Miete und Gas: Noch am gleichen Morgen (11.00 Uhr) ging ein entsprechender Betrag per Postanweisung ein.

Er dankte für den D-Zug, den sein Herr am Knotenpunkt festhalten möge: so geschah es.

Er dankte öffentlich während einer Trauerfeier, bei der es in Strömen regnete, um trockenes Wetter für den halbstündigen Weg zum Friedhof und zurück: Es wurde ihm geschenkt.

Er dankte dem Herrn, dass seine Gerichtsakte im SS-Himmler-Haus nicht „gesichtet“ würde im Blick auf eine Aussage, die nur die Verhaftung zur Folge haben konnte: Er fand Erhörung.

Wir können so etwas nicht nachahmen. Aber es bleibt die Frage, ob wir Gott Großes zutrauen. Dabei geht es nicht darum, dass wir allgemein die Macht Gottes anerkennen, sondern dass wir wirklich seiner Hilfe konkret vertrauen. Wenn das der Fall ist, dann werden wir nicht nur beten „Herr, du kannst auch hier helfen“, sondern eher: „Herr, hilf doch in dieser Sache!“

[Quelle: „Das Leben Albert Winterhoffs“, www.csv-verlag.de]