„Gott hat dir alle geschenkt, die mit dir fahren.“ (Apg 27,24)

Wer seinerzeit das Schiff gesehen hat, mit dem Paulus auf dem Weg nach Rom war, hätte nie gesagt: Da fährt Paulus mit soundso viel Mann. Nein, man hätte über den römischen Hauptmann Julius gesprochen, der mit einer Anzahl Gefangenen nach Rom unterwegs war, oder man hätte über den Kapitän und die Matrosen gesprochen, die eine gewisse Anzahl von Menschen zur Hauptstadt des Reiches brachten.

Aber Gott redet anders. Paulus fuhr nicht mit Julius mit, Paulus fuhr nicht mit dem Schiffsvolk mit, nein, sie fuhren mit Paulus.

Auf diesem Schiff mit 276 Mann gab es für Gott nur eine Person, um die sich alles drehte, und das war sein Diener. Es macht also sehr viel aus, von welchem Gesichtspunkt aus man Dinge besieht. Sehen wir mit den Augen Gottes oder mit den Augen des natürlichen Menschen?

Für den Astronomen ist die Erde ein ziemlich unbedeutender Planet in einem kleinen Sonnensystem. Es gibt Planeten (denke an Jupiter), denen gegenüber die Erde ein Liliputaner ist. Darüber hinaus gibt es viel mehr Sonnensysteme als das unsrige und die Anzahl Sterne, die diese Sonnensysteme befassen, ist viel größer als in unserem. Für Gott ist die Erde jedoch das wichtigste Objekt in der Sternenwelt. Hier hat er den Menschen als Krone seiner Schöpfung hingesetzt. Und was noch mehr aussagt: Hier litt und starb Gottes Sohn zur Erlösung des gefallenen Menschen.

Auf den Verlauf der Weltgeschichte hat die Schlacht von Kedorlaomer mit seinen Bundesgenossen gegen das aufständische Volk im Süden Palästinas wenig Einfluss genommen. Kein Geschichtsbuch redet von der Schlacht. Gott erwähnt diese Schlacht aber sehr wohl, weil zwei Personen dabei waren, an denen Er Interesse hatte, nämlich Abraham und Lot.

Von christlicher Seite wird oft gesagt, dass die Bibel kein Geschichtsbuch, kein Erdkundebuch und kein Wissenschaftsbuch ist. Das stimmt natürlich und wir könnten ohne weiteren Kommentar dieser Aussage zustimmen, wenn man nicht etwas anderes damit sagen wollte. Man meint nämlich, dass man die Bibel geschichtlich nicht all zu ernst zu nehmen braucht. Geografisch braucht man mit ihr auch nicht zu rechnen und wenn es um wissenschaftliche Angaben geht, steht in ihr der größte Unsinn. Diese Schlussfolgerungen weisen wir jedoch entschieden ab. Die Bibel ist kein Geschichtsbuch, aber wenn die Bibel geschichtliche Angaben erwähnt, sind diese sehr wohl vertrauenswürdig. So ist es auch mit geografischen Mitteilungen und mit Dingen, die die Naturwissenschaft oder Sternkunde betreffen. Diese Dinge werden jedoch nur in Verbindung mit der Heilsgeschichte erwähnt und im Licht der Heilsgeschichte besehen. So wie auf dem Schiff sich für Gottes Auge alles um Paulus drehte, so dreht sich in der Weltgeschichte alles um Christus und seine Gemeinde. Dieser Gesichtspunkt beherrscht die Bibel.

Und so wie damals alle, die wörtlich mit Paulus fuhren, wohlbehalten ankamen, so werden alle, die geistlich mit Paulus fahren, d.h. das Evangelium annehmen, das er verkündigte, für ewig gerettet ankommen.

[Übersetzt aus:  „Bode des Heils in Christus“; Jahrgang 123 (1980)]