Der Spross ist Mensch
In diesem „Charakter“ wird der Herr in Sacharja 6,12 angekündigt. Wir lesen dort:
„So spricht der Herr der Heerscharen und sagt: Siehe, ein Mann, sein Name ist Spross; und er wird von seiner Stelle aufsprossen und den Tempel des Herrn bauen“.
Es ist Lukas, der das Evangelium schreibt, in dem die Betonung auf die Menschheit des Herrn Jesus gelegt wird. Anzunehmen ist, dass Lukas in seinem Geschlechtsregister (Lk 3) die wirkliche Abstammung von Jesus von Nazareth über Josephs Schwiegervater Eli angibt. Hierfür sind nämlich mehrere Begründungen anzuführen. Dieses Geschlechtsregister geht zurück bis auf Adam, dem ersten Menschen, der aus der Hand Gottes hervorgekommen ist.
Lukas erwähnt Besonderheiten bezüglich der Geburt und Jugend des Herrn, die wir bei anderen Schreibern nicht finden. Merkwürdig, dass Gott einen Arzt wie Lukas gebraucht hat (Kol 4,14), um das Evanglium zu schreiben, in dem die Betonung auf die Tatsache gelegt wird, dass der Herr Jesus, der Sohn Gottes, als Mensch von einer Frau geboren wurde und dann auch noch von einer Magd.
Dass Jesus eine Figur ist, die der Phantasie des einen oder anderen Autors entsprungen ist, lässt Lukas durch den ständig wiederholten Ausdruck „und es geschah“ nicht zu. Jesus Christus hat Geschichte auf dieser Erde „geschrieben“. Er hat gelebt, und wo der erste Adam versagte, hat Er in voller Abhängigkeit von seinem Gott gelebt (beachte den Platz, den das Gebet in diesem Evangelium einnimmt) und Ihn verherrlicht.
[Aus „Bode“; 1984]