Dem aber, der über alles hinaus zu tun vermag, über die Maßen mehr, als was wir erbitten oder erdenken, nach der Kraft, die in uns wirkt, ihm sei die Herrlichkeit ... (Epheser 3,20).

Gott tut mehr, als wir erbitten oder erdenken. Diese Aussage wird oft für bemerkenswerte Erlebnisse im Alltag herangezogen: Wir beten, dass wir die Klausur bestehen, und Gott schenkt, dass wir sogar einen Preis holen. Wir beten, dass sich Tante XY von der schweren Krankheit erholt, und am nächsten Tag steht sie fröhlich vor der Tür etc.

Das ist auch prinzipiell nicht verkehrt. Und doch möchte ich gerne zwei Dinge zu bedenken geben:

  • In Epheser 3,20 heißt es: „... nach der Kraft, die uns wirkt.“ Es geht also um das, was Gott in uns wirkt und nicht direkt um sein Wirken für uns.
  • In dem Zusammenhang dieser Verse geht es um geistliche Dinge (wie das Erkennen der Liebe Christi und das Erfassen des Ratschlusses Gottes) und nicht um Überraschungen im Alltagsleben.

Paulus hat dafür gebetet, dass die Epheser durch den Geist Gottes an dem inneren Menschen gestärkt werden (Eph 3,14). Jetzt bringt er (in Vers 20) seine Zuversicht zum Ausdruck, dass Gott in seinen Wirkungen noch weiter gehen würde, als was Paulus sich vorgestellt oder erbeten hatte. Und das führt ihn dahin, Gott zu verherrlichen (Eph 3,21).

Sind wir schon zum Staunen geführt worden, wie Gott in den Gläubigen wirkt? Waren wir schon überwältigt von der Liebe Christi und auch von der Kraft, die uns diese Liebe groß machte?