Jonathan liebte seinen Vater Saul und den Königshof. Jonathan liebte aber auch David. Gerne wollte er beides miteinander verbinden. Doch es kam der Tag der Entscheidung, als er sich gegen seinen Vater Saul und für David entscheiden musste. Jonathan zögerte und traf dann eine verhängnisvolle Wahl …

Christen stehen manches Mal in einem ähnlichen Dilemma. Sie fühlen sich zu der Gemeinschaft mit Ungläubigen hingezogen, sie lieben aber auch den Herrn. Lässt sich beides miteinander verbinden?

Sehen wir uns einige Punkte aus dem Leben Jonathans an:

1. Samuel 19,1–7 (Leichtgläubigkeit)

Saul offenbarte Jonathan, dass er David töten wollte (1. Sam 19,1). Darauf sprach Jonathan zu Saul über die großen Taten Davids. Und Saul schien einzulenken. Jonathan war mit den oberflächlichen Worten Sauls zufrieden und David war „vor ihm wie früher“ (1. Sam 19,7).

Christen, die auf beiden Seiten hinken, sind leichtgläubig, wenn es um die Beteuerungen der Welt geht. Da ist der weltliche Freund und die weltliche Freundin, mit dem man einen gemeinsamen Lebensweg gehen will, und sie haben nichts Schlechtes über Jesus Christus, den wahren David, gesagt. „Ja, gewiss, er/sie hat sich bekehrt!“ So heißt es dann. Und die Beziehung wird gepflegt ...

1. Samuel 20,1–11 (Zweckoptimismus)

Sauls Versprechen hielt nicht lange und er wollte David wieder töten. David floh vor Saul nach Rama. Dort traf er mit Jonathan zusammen. Jonathan beteuerte in echtem Zweckoptimismus, dass David nicht getötet werden würde (1. Sam 20,2). Auch sollte David sich etwas wünschen (1. Sam 20,3). David sagte nicht, dass Jonathan ihn auf der Flucht folgen sollte; stattdessen bat er um einen Test der Gesinnung Sauls (1. Sam 20,4–11). Durch diesen Test sollte Jonathan von dem grenzenlosen Hass Sauls überzeugt werden – und freiwillig David nachfolgen.

Christen, die versuchen zwei Herren zu dienen (und haben wir das nicht alle schon oft versucht?), sind oft sehr optimistisch, was das Verhalten der Welt angeht. Sie reden sich ein, dass der Hass der Welt gegenüber Christus und denen, die seinen Namen tragen, doch nicht so schlimm sei und man sich deshalb nicht absondern müsse. Sie haben das Motto: „Was nicht sein darf, das kann nicht sein.“