Das letzte Gespräch von Jesus Christus mit seinen Jüngern, bevor Er stirbt. Danach Gethsemane, danach Golgatha. Jetzt noch eine tief gehende Unterhaltung mit den Seinen. Ein Abschied vor dem Tod. Sind Abschiedworte nicht immer durch Wahrheit gekennzeichnet, durch Offenheit, durch das Sagen all dessen, was man noch auf dem Herzen hat?

So auch hier. Denkt der Heiland dabei an sich? Nein, Er denkt an seine Jünger. Er weiß, welche Furcht sich um ihr Herz legen wird.

Deswegen eine letzte Ermunterung: „Euer Herz werde nicht bestürzt.“

Deswegen eine hoffnungsvolle Perspektive: „In dem Haus meines Vaters sind viele Wohnungen“.

Er weiß, welche Zweifel bei Ihnen aufkommen werden. Er kennt die Lügen, die Satan ausstreuen wird. Er kennt die Irrlehren, die der Böse verbreiten wird.

Deswegen eine Zusatz-Bestätigung: „Wenn es nicht so wäre, hätte ich es euch gesagt.“

Benötigt Er diese Bestätigung? Hat sich sein Wort nicht immer als vertrauenswürdig gezeigt? Nein, Er hatte die Bestätigung nicht nötig – aber sie doch! Daher die Bekräftigung seines Wortes.

Würde Er, der, was die Zukunft betrifft, sagt: „Wenn es nicht so wäre, hätte ich es euch gesagt“ im Hinblick auf die Vergangenheit einer anderen Verhaltenslinie gefolgt sein?

Würde Er gesagt haben: „Von Anfang der Schöpfung an aber machte [Gott] sie als Mann und Frau“ (Mk 10,6), wenn es anders gewesen wäre? Wenn der Mensch sich aus dem Tierreich entwickelt hätte?

Würde Er gesagt haben: „Von Anfang an aber ist es nicht so gewesen“ (Mt 19,8), wenn es anders gewesen wäre? Wenn die Schöpfungsgeschichte lediglich ein lehrreicher Mythos oder ein Lehrmodell gewesen wäre?

Würde Er gesprochen haben über Noah, über die Gewohnheiten von Noahs Zeitgenossen, über das allgemeine Gericht der Sintflut und den einzigen Weg der Rettung durch die Arche (Mt 24,37–39), wenn es anders gewesen wäre? Wenn Noah keine historische Person, seine Zeitgenossen keine reale Menschheit, die umkam, und die Sintflut lediglich eine örtliche Überschwemmung und die Arche nur ein Symbol gewesen wäre?

Würde Er über Jona im Fisch gesprochen haben, nur, weil die Menschen seiner Zeit nun mal diese Geschichte für wahr nahmen, wenn es in Wirklichkeit nie passiert wäre? Also, wenn es anders gewesen wäre?

Ich könnte so fortfahren.

Ist es nun für junge Menschen (und für ältere), die Christus als ihren Heiland kennen gelernt haben, so schwierig heute wissen zu können, wie und was man glauben muss? Ist es wirklich so schwierig festzustellen, aus wessen Köcher die Theorien der neuen Theologie kommen? Sind wir geistlich so abgestumpft, sind wir so wenig „geistlich“, dass wir die Stimme dessen nicht erkennen können, der anfing mit: „Hat Gott wirklich gesagt...?“ Und, um es fortzusetzen: „Ihr werdet durchaus nicht sterben…“ oder frei erzählt: „Es ist anders“.

Halten wir es mit der Schlange, die sagt: „Es ist anders“, oder mit dem guten Hirten, dessen Stimme lautet: „Wenn es nicht so wäre, hätte ich es euch gesagt“?

[Übersetzt aus „Bode“, 1970]