Es kommt nicht darauf an, was du über das Werk Christi denkst – nein, was Gott darüber denkt, das errettet den Menschen. Dein Wissen um das, was Gott darüber sagt, gibt dir Frieden, und zwar durch den Glauben. Gott sagt zu Israel in Ägypten nicht: „und siehst du das Blut, so werde ich an euch vorübergehen“, sondern: „und sehe ich das Blut“. Gegen Ihn hat sich das Vergehen gerichtet, Er ist es, der urteilt, und Er ist es, der das Lösegeld in Gerechtigkeit angenommen hat, ebenso wie Er es in Liebe gab. Er ist treu und gerecht, uns zu vergeben.

Da wir manchmal die Tiefe unserer Gefühle mit dem geistlichen Urteil über unsere Sünden verwechseln können, verwechseln wir fast immer am Anfang das Werk des Geistes mit dem Werk Christi. Jedes hat seinen Platz in dem Erlösten, aber sie dürfen nicht verwechselt werden. Der Geist Gottes kann uns demütigen und überführen, uns im Innersten tadeln – oder uns Freude geben. Und oft machen wir uns dann daran, uns über das alles ein Urteil zu bilden, um unserer Annahme bei Gott sicher zu werden. Aber obwohl diese Dinge im Denken des Erlösten zu Recht ihren Platz haben, sind sie doch nicht die Grundlage seines Friedens. Christus „hat Frieden gemacht durch das Blut seines Kreuzes“. Christus hat alles getan und uns nichts überlassen als zu danken und zu loben. Wenn jemand meine Schulden bezahlt hat, dann tragen meine Trauer über die Torheit, durch die ich sie mir zugezogen hatte, oder meine Freude darüber, dass sie nun bezahlt sind, nicht das Geringste zur Bezahlung der Schuld bei, obwohl beide Empfindungen natürlich und berechtigt sind.

Manchmal fällt es uns schwer, unsere Gefühle für nichts zu achten. Aber dabei handelt es sich nur um ein Überbleibsel unseres Ich. Wenn wir nur überlegen, was es den Sohn Gottes gekostet hat, als Er sich dem Zorn Gottes aussetzte, dann werden wir sowohl die vollkommene Sicherheit unserer Rechtfertigung empfinden als auch, wie sehr unsere Gefühle nichts sind, verglichen mit dem, was unsere Sünde vor Gott wirklich war, der ihrer nicht mehr gedenkt, wie Er gesagt hat (Heb 10). Hätte Christus nicht vollständig dafür bezahlt und sie getilgt, dann könnte Er nicht im Himmel sein; denn Er könnte nicht zur Rechten Gottes sitzen, beladen mit unseren Sünden, so wahr Er auch am Kreuz damit beladen war.

Wenn dein Herz fragt: „Aber wie kann ich wissen, dass ich an alledem teilhabe?“, dann antworte ich mit dem Wort des Herrn, das in Ewigkeit bleibt, dass „jeder, der an ihn glaubt“, daran teilhat. Damit alles Gnade sei, hat Gott bestimmt, dass es durch Glauben geschehen sollte. Doch obwohl der Glaube gewaltige Wirkungen hervorbringt, fügt er doch zu dem, was geglaubt wird, nichts hinzu. Christus und die Wirksamkeit Seines Werkes müssen – und zwar vor Gott – notwendigerweise alles sein, was ich von ihnen zu glauben berufen bin, noch bevor ich es glaube.

[Artikel entnommen aus: www.imglaubenleben.de]