„Daher, meine Geliebten, gleichwie ihr allezeit gehorsam gewesen seid, nicht allein als in meiner Gegenwart, sondern jetzt vielmehr in meiner Abwesenheit, bewirket eure eigene Seligkeit mit Furcht und Zittern!“ (Phil  2,12).

Die Seligkeit oder Errettung oder Heil wird im Philipperbrief als am Ende der Lebensreise liegend betrachtet, weil sie hier die Herrlichkeit am Ende einschließt. Daher spricht der Apostel davon, dass der Gläubige sie bewirken (oder erarbeiten) soll, denn bis dahin ist noch ein Stück Glaubenskampf zu bewältigen. Die Aufforderung „bewirkt eure eigene Seligkeit“ steht im Gegensatz zum Wirken des Apostels Paulus für sie, nicht zum Wirken Gottes in ihnen, wie man diese Stelle oft missversteht. Paulus war im Gefängnis; ihn hatten sie sozusagen verloren. Aber sie hatten nicht Gott verloren – wenn es auch so schien, als hätte Satan den Sieg davongetragen –, und Er wirkte weiter in ihnen „sowohl das Wollen als auch das Wirken“ (V. 13).

Wenn die Schrift von unserer Stellung in Christus als dem Ergebnis der vollbrachten Erlösung redet, dann gibt es im Zusammenhang damit kein Wenn und Aber oder irgendwelche Warnungen. Diese kommen dann in Betracht, wenn die Schrift uns als Christen unter Verantwortung in dieser Welt betrachtet. Der Herr bringt uns durch unsere Prüfungen und Schwierigkeiten hindurch – das ist sicher –, aber wir sollen dabei lernen, was in unserem Herzen ist, und zugleich erkennen, was in Gott ist.

So besteht keinerlei Ungewissheit. Aber es ist eine ernste Sache, zu wissen, dass wir in einem Kampf zwischen Gott und Satan stehen. Denken wir einen Moment an den Kampf Josuas gegen Amalek in 2. Mose 17: Wenn du gemeinsam mit Josua im Kampf stehst, so ist das eine ernste Sache; und wenn nicht die erhobenen Hände Moses wären, würdest du geschlagen werden. Vielleicht denkst du, es müsste eine einfache Sache sein, Gottes Kämpfe zu kämpfen. Aber wenngleich der Herr bei uns ist, um uns zu helfen, mindert das nicht den Ernst des Kampfes.

Als die Kinder Israel in Ägypten waren, gab es keinen Kampf: Sie waren nur Sklaven dort. Aber als sie Ägypten verlassen hatten, da gab es sowohl Kampf als auch Erprobungen in der Wüste. Und als sie mit Josua den Jordan überquert hatten und in das Land Kanaan eingetreten waren, kennzeichnete Kampf ihren Zustand. „Bist du für uns oder für unsere Feinde?“ (Jos 5,13). Es gab keine Beschneidung, ehe sie den Jordan überquert hatten; so war der Stempel Ägyptens auf ihnen, bis sie im Vorbild gestorben und auferweckt waren.

Es ist eine ernste Sache, dass wir an dem Platz Christi stehen (das trifft natürlich für jeden Christen zu), dass wir uns in Seinem Namen auf dem Schauplatz der Macht Satans befinden, um Gefäße der Macht Gottes gegen Satan zu sein. Gewiss, Gott wirkt in uns; aber wir dürfen nicht versagen. Deswegen heißt es: „Bewirkt eure eigene Seligkeit mit Furcht und Zittern.“

[aus: www.imglaubenleben.de; leicht angepasst]