„Die Pharisäer hörten die Volksmenge dies über ihn murmeln; und die Hohenpriester und die Pharisäer sandten Diener, damit sie ihn griffen ... Die Diener kamen nun zu den Hohenpriestern und Pharisäern, und diese sprachen zu ihnen: Warum habt ihr ihn nicht gebracht? Die Diener antworteten: Niemals hat ein Mensch so geredet wie dieser Mensch. Da antworteten ihnen die Pharisäer: Seid ihr denn auch verführt? Hat wohl jemand von den Obersten an ihn geglaubt, oder von den Pharisäern? Diese Volksmenge aber, die das Gesetz nicht kennt, sie ist verflucht! Da spricht Nikodemus zu ihnen, der einer von ihnen war:  Richtet denn unser Gesetz den Menschen, ehe es zuvor von ihm selbst gehört und erkannt hat, was er tut? Sie antworteten und sprachen zu ihm: Bist du etwa auch aus Galiläa? Forsche und sieh, dass aus Galiläa kein Prophet aufsteht. Und sie gingen ein jeder in sein Haus.“ (Johannes 7,32.46–53)

Die Diener der Hohenpriester und Pharisäer bekamen die Aufgabe, den Herrn Jesus zu greifen (Joh 7,32), denn die Volksmenge machte sich Gedanken, ob der Herr Jesus nicht tatsächlich der Christus wäre. Würde ein anderer Christus noch mehr Zeichen tun als dieser Mensch? Die Hohenpriester und Pharisäer machten sich Sorgen um ihre Herde, oder besser gesagt: um sich. Was wären sie ohne „ihre“ Volksmenge! Es ging ihnen um die eigene Ehre.

Doch die Diener griffen den Herrn nicht, weil sie vollständig von der Rede des Herrn beeindruckt waren (Joh 7,45.46). „Seid ihr denn auch verführt?“, fragten die Pharisäer. Hat wohl jemand von den Obersten an ihn geglaubt oder von den Pharisäern?“ (Joh 7,48). Mit andern Worten: „Wenn die hochgestellten Persönlichkeiten, die Ahnung und Übersicht haben, nicht glauben, was bildet ihr Laien euch ein, zu wissen? Ihr hättet einfach gehorchen und Christus greifen sollen!“

Diese Menschen beanspruchten Führerschaft und waren doch nur Verführer – sie führten nicht zu Christus hin, sondern von ihm weg, Deshalb sollte man ihnen nicht folgen und nicht gehorchen.

Einem echten Führer aber soll man gehorchen. Das steht in Hebräer 13,17: „Gehorcht euren Führern“. Und woher weiß ich, wer ein Führer ist? Das steht auch in Hebräer 13,17: „…denn sie wachen über eure Seelen (als solche, die Rechenschaft geben werden)“.

Die Pharisäer zeigten deutlich, dass sie Ver-Führer waren, denn sie wachten nicht über die Seelen des Volkes, sondern trafen über das Volk diese Aussage: „Diese Volksmenge aber, die das Gesetz nicht kennt, sie ist verflucht!“

Unterordnung unter wahrer Führer ist gesund. Die Wegwendung von Ver-führern aber auch.