Der Herr ist mein Teil. Ps 119,57
Der Psalmist verkehrt nicht in einfachen Umständen. Regelmäßig spricht er über sein Elend und über die Gottlosen. Gottlose sind übrigens nicht per se Atheisten; es sind Menschen, die in der Praxis ihres Lebens nicht mit Gott rechnen. Sie wandeln nicht in den Wegen des Herrn und haben sein Wort nicht lieb.
Der Schreiber will gerade doch Gottes Befehle bewahren und sein Gesetz nicht vergessen. Gerade darum verkehrt er in Schwierigkeiten, was ihn zum Herrn treibt.
Der Herr hat ihm Hoffnung gegeben; er hält Ausschau nach seinen Verheißungen. Er selbst hat auch etwas versprochen: Er will die Worte des Herrn halten. Das kann ein Mensch nicht einfach so sagen. Der Psalmdichter hat entdeckt, dass alles, was er auf der Erde besitzen könnte, nichts ist bei Gott. „Der Herr ist mein Teil“, sagt er jubelnd. Er hat Ihn lieb gewonnen und entdeckt, wie groß und liebevoll Er ist. Deswegen vertieft er sich in Gottes Gesetz, er will seine Worte akribisch lesen.
Im Neuen Testament sehen wir im Prinzip dasselbe. Wenn wir einmal entdeckt haben, wie groß und liebevoll der Herr Jesus ist, dann wollen wir Ihm gern angehören. Dann bekommen wir ein Verlangen, zu wissen, wie Er will, dass wir unser Leben leben sollen.
Inmitten von Schwierigkeiten wissen wir um sein Versprechen: es ist lebendig machend. Er selbst will in unseren Herzen wohnen und es mit seiner Gegenwart füllen. Er ist mein Teil, so können wir jubelnd ausrufen.