Lass deine Erbarmungen über mich kommen, so werde ich leben. (Ps 119,77)

Viele Male wird Gottes Wort in diesem Psalm als „Gesetz“ oder „Satzungen“ bezeichnet. Der Psalmist kennt Gottes Forderungen und weiß, dass sie gerecht sind. Er will sich zwischen all den Menschen, die Gott und seine Gebote links liegen lassen, an Gottes Befehle halten. Er lebt wie ein Gerechter. Das will aber nicht heißen, dass er nicht versagt oder zu kurz kommt. Deswegen beruft er sich auf Gottes Güte und auf seine Barmherzigkeit, ohne die er und wir nichts tun können. Was für ein Vorrecht, dass wir Gott als den Barmherzigen kennen dürfen. Jeremia schreibt schon: Seine Barmherzigkeiten hören nicht auf!

Barmherzigkeit heißt, dass jemandes Herz voll ist von Erbarmen, voll Mitleben mit der Not eines anderen, um etwas damit zu tun. Paulus beschreibt Gott als den Gott, der reich ist an Barmherzigkeit. In seiner großen Liebe hat er seinen Sohn für uns gegeben. Wir waren tot durch die Übertretungen, die wir begangen hatten. Jetzt darf jeder, der an den Herrn Jesus glaubt, wissen, dass er mit dem Herrn lebendig gemacht ist (Eph 2,4–6). Durch Gottes Barmherzigkeit dürfen wir leben.

Doch nicht nur das, wir dürfen auch aus seiner Barmherzigkeit leben. Jeden Tag ist Gottes Sorge da. Jeden Tag will Er uns geben, was wir nötig haben, will Er uns durch die Schwierigkeiten hindurch tragen und macht Er uns durch seine Segnungen froh.

Auf diese Barmherzigkeit unseres Gottes und Vaters dürfen wir uns immer wieder berufen. Lasst und allein oder gemeinsam mit anderen Kindern Gottes Ihm heute für diesen Reichtum der Gnade danken.

[Übersetzt aus einem holländischen Kalender]