Viermal wird im Neuen Testament von solchen geredet, die „Herr, Herr!“ sagen (Matthäus 7,21; Matthäus 7,22; Matthäus 25,11; Lukas 6,46). Das klingt ja gut und sehr untertänig. Doch in Wahrheit sind es in allen Fällen solche, die die Autorität des Herrn nicht anerkennen!

Kann man nicht sagen: Wer mit seinen Lippen die Herrschaft des Herrn überbetont, der unterbetont die Herrschaft wahrscheinlich in seinem Herzen? Die, die überfromm in ihren Worten sind, sind es selten in ihrem Leben.

Wenn man das Buch Jeremia liest, ist man erschüttert über den geistlichen Zustand des Volkes Gottes. Dann kommt man irgendwann zu Kapitel 42. Und das Erstaunen ist groß! Wie fromm da geredet wird! “Und sie sprachen zu Jeremia: Der HERR sei gegen uns ein wahrhaftiger und zuverlässiger Zeuge, wenn wir nicht nach jedem Wort, womit der HERR, dein Gott, dich zu uns senden wird, so tun werden. Es sei Gutes oder Böses, wir wollen auf die Stimme des HERRN, unseres Gottes, hören, an den wir dich senden; damit es uns wohl ergehe, wenn wir auf die Stimme des HERRN, unseres Gottes, hören.“

Aber davon stimmte nichts! Sie hatten in ihrem Herzen längst beschlossen, nach Ägypten zu fliehen und wollten nur noch eine Bestätigung ihres eigenwilliges Planes haben. Sie redeten überschwänglich von dem HERRN und konnten seinen Namen gar nicht oft genug in den Mund nehmen – aber sie waren eigenwillig und ihr Herz war weit entfernt von Gott. Das hat eine ernste Botschaft für uns heute.