Siehe, der Hüter Israels, er schlummert nicht und schläft nicht. (Ps 121,4)

Der Psalmist befand sich in einer Situation, in der er hilfebedürftig war. Offensichtlich war er Tag und Nacht in Gefahr. Wer kann in so einer Situation Rettung bieten? Auf diese Frage erfährt er eine Antwort. Nur der Schöpfer des Himmels und der Erde ist mächtig genug, um zu helfen. Der mächtige Gott ist ein Hüter! Nicht nur tagsüber, sondern auch nachts, wenn der Mensch verwundbar ist. Der Herr kennt keinen Moment der Ermüdung und wird von Schlaf nicht übermannt. Er wacht über sein Volk. Unaufhörlich!

Was für eine Ermunterung ist das in der heutigen Zeit, in der wir uns als Gläubige individuell und gemeinschaftlich so verwundbar fühlen.

Wir wissen, dass dieser mächtige Hüter Mensch geworden ist. Das Wort ist Fleisch geworden und hat unter uns gewohnt, schreibt Johannes, der ihn drei Jahre lang mit eigenen Augen beobachtet hat. War seine Bewahrung damals geringer? Auf den ersten Blick schien das vielleicht so.

Als die Jünger während eines Sturms auf dem See fast Schiffbruch erlitten, schlief der Herr Jesus in diesem Schiff. Die Jünger weckten und fragten Ihn: „Meister, liegt dir nichts daran, dass wir umkommen?“ Dennoch war Er in demselben Moment der Hüter Israels, der nicht schlummert, noch schläft. Es war Glaube dafür nötig, Ihn als den zu erkennen, der auch da alle Dinge durch das Wort seiner Macht trug. Er bewies das, indem er mit einem Machtwort dafür sorgte, dass der Wind sich legte und eine vollkommene Stille eintrat.

Er wird auch uns schließlich wohlbehalten an Land bringen. Er bewahrt uns sogar durch den Tod hindurch.

[Aus dem Holländischen übersetzt]