Ich erhebe meine Augen zu dir, der du in den Himmeln thronst! (Ps 123,1)

Die Worte dieses Psalms versetzen uns in die nahe Zukunft. Sie geben die Gefühle der Israeliten wieder, die dann verstehen werden, dass der Herr Jesus wirklich der Messias ist und zu Unrecht verworfen ist. Das wird in der Periode der „großen Drangsal“ sein, während der Herrschaft des falschen Messias, des Antichristen. Sie reden von „dem Herrn, unserem Gott“ und warten auf den Moment, in dem Gott ihnen Gnade erweisen wird.

In der Zwischenzeit leiden sie unter dem Spott und der Verachtung seitens ihrer ungläubigen Volksgenossen.

Damit haben sie eine Stellung, die mit der Stellung bibeltreuer Christen in unserer Zeit übereinstimmt. Unter den Namenschristen können wahre Gläubige sich einsam und verachtet fühlen. Dann rufen sie Gott den Herrn an, der im Himmel thront. Zu Ihm dürfen sie aufsehen, von Ihm dürfen sie Leitung in ihren täglichen Umständen erwarten. Ihre Augen sehen auf den Herrn ihren Gott. So wie Diener und Dienerinnen durch den Blick ihres Meisters und ihrer Meisterin geleitet werden, so wollen sie gern tun, was Gott will. Ihre Grundhaltung ist also von bewusstem Gehorsam und Abhängigkeit geprägt.

Das ist immer das Geheimnis von Gläubigen gewesen, die in Zeiten von Verfall treu geblieben sind. Wer die Bereitschaft hat, bedingungslos zu tun, was Gott sagt, wird sich Mühe geben, seinen Willen kennenzulernen und die Bibel zu studieren. Für so jemanden ist Beten keine Verpflichtung, sondern ein Lebensbedürfnis. Und wird Gott jemanden, der sich so aufstellt, im Ungewissen lassen und keine Kraft geben, um als Zeuge für Ihn zu leben?

[Aus dem Holländischen übersetzt]