Er selbst aber ging in die Wüste, eine Tagesreise weit, und kam und setzte sich unter einen Ginsterstrauch. Und er bat, daß seine Seele stürbe, und sprach: Es ist genug, nimm nun, HERR, meine Seele, denn ich bin nicht besser als meine Väter. 1. Könige 19,4                                                    

Elia war vor der Königin Isebel in die Wüste geflohen. Hier war er vor seinen Feinden sicher und konnte in Ruhe über alles Vorgefallene nachdenken. Wie hatte er auf dem Berg Karmel für den HERRN geeifert! Gott hatte dort, auf das Rufen seines Knechtes, Feuer vom Himmel fallen lassen. Die Volksmengen waren beeindruckt und viele Baalspriester getötet worden. Es schien eine neue Ära unter dem Volk Israel anzubrechen. Aber es wurde schnell deutlich, dass alles beim Alten blieb. Isebel konnte weiterhin ihre Autorität geltend machen und die Ermordung Elias anordnen. Seine „Mission“ schien ein Fehlschlag gewesen zu sein. Enttäuscht wünschte er sich den Tod.

Als sich der Apostel Paulus in Rom im Gefängnis befand, war er scheinbar ebenfalls einer, der gescheitert war. Und wie Elia sprach er davon, abscheiden zu wollen – doch bei ihm war die Ursache nicht Resignation, sondern der Wunsch, bei seinem Herrn zu sein. Solange dieser nicht in Erfüllung ging, war es ihm der Mühe wert, weiterhin für andere tätig sein zu dürfen (vgl. Philipper 1,22–24). Er freute sich allezeit in seinem Herrn (vgl. Philipper 4,4).

Wie kam es zu dieser unterschiedlichen Haltung der beiden Männer Gottes? Sie hatten verschiedene Blickrichtungen: Elia sah auf sich selbst, Paulus auf Christus.

Bist du niedergedrückt, weil dir alles so zwecklos erscheint? Dann lass die Gedanken nicht mehr um deine eigene Person kreisen, sondern stelle den Herrn Jesus wieder neu in das Zentrum deines Lebens. Dann wird dein Unmut weichen und du wirst wieder froh werden können.