Hesekiel bedeutet: „Stärke von Gott“.

Manche behaupten, dass Hesekiel nicht sein wirklicher Name war, sondern mehr ein offizieller Titel. In dieser Hinsicht ist die rabbinische Aussage, dass die Propheten einen Namen von Gott bekamen, der dem Inhalt ihrer Botschaft Ausdruck verlieh, bemerkenswert. Hier galt also nicht der Wille ihrer irdischen Eltern, sondern Gottes Wille, der die Menschen zu ihrer Aufgabe berief und der ihnen, bis dass sie amtlich als Propheten auftraten, einen Namen gab, der zu ihrer Berufung passte. Dies ist in jedem Fall in Übereinstimmung mit Jeremia 1,5: „Ehe ich dich im Mutterleib bildete, habe ich dich erkannt, und ehe du aus dem Mutterschoß hervorkamst, habe ich dich geheiligt: zum Propheten an die Nationen habe ich dich bestellt.“

Hesekiel war der Sohn von Busi, dem Priester. Er gehörte zu der viel geehrten Priesterfamilie Zadok. Dass er die Edlen von Jerusalem kannte und vertraut mit ihnen umging, wird aus Kapitel 11 klar.

Elf Jahre vor der Verwüstung Jerusalems, der Verwüstung von Stadt und Tempel durch den König von Babel, wurde Hesekiel mit den Fürsten und Edlen gefangen weggeführt. Im Zuge dieser Wegführung wird erwähnt: „Und er führte ganz Jerusalem hinweg, und alle Obersten und alle streitbaren Männer, zehntausend Gefangene, und alle Werkleute und Schlosser; nichts blieb übrig als nur das geringe Volk des Landes“ (2. Kön 24,14).

Bevor Hesekiel mit anderen mächtigen Männern in Gefangenschaft geführt wurde, waren andere schon weggeführt worden, unter anderem Daniel und seine drei Freunde.

Hesekiel muss Daniel persönlich gekannt haben. Er nennt dreimal seinen Namen in seiner Prophetie (14,14.20; 28,3).

Meistens beschreibt man Hesekiel als einen jungen Mann. Aber wenn wir annehmen, dass er ein Priester war, der für den Tempeldienst bestimmt war, ist dies höchst unwahrscheinlich.

[“Bode des Heils“; Jahrgang 91]