Mit zunehmender Entfaltung des Inhalts des Buches (Hiob) werden uns Gedanken über das Leid gezeigt und viele Passagen zum Nachdenken. Das bedeutet nicht, dass sie immer genau auf uns zutreffen, aber sie bilden eine Botschaft, die für uns in den einen oder anderen Umständen nützlich sein kann.

Was sollen wir in den Leiden tun? Das Buch Hiob zeigt es uns:

1. Gott hinter der Erprobung sehen und uns unterordnen (1,21.22; 2,10).

2. Unser Gewissen prüfen, um zu sehen, ob schlimme Dinge uns hätten erspart bleiben können (11,6.11; 34,32).

3. Die Gedanken, die Gott uns mitteilt, akzeptieren (5,17.18; 33,14).

4. Nach Gott trachten und nicht nur nach seinen Segnungen (9,11; 23,3.10).

5. Uns dem Ausmaß unseres Leidens stellen und uns nicht davor verstecken. Christus hat nie seine Leiden abgestritten, und die Propheten haben davon Zeugnis gegeben. Bei der Beschreibung seines Unglücks wird Hiob ein Vorbild von Christus (19,13–20; 30,9–11).

6. Angesichts unserer Probleme unseren Geist auf Gott ausrichten (10,12).

7. Glauben haben an die unveränderliche Gunst Gottes (Schiedsrichter, Verteidiger, Erlöser: 9,33; 13,15; 16,19–21; 19,25).

8. An ein Leben über den Tod hinaus glauben – als einzigen Ort des vollkommenen Glücks (19,26.27).

9. Die Gütigkeiten Gottes zählen, um trotz der Erprobung singen zu können (35,10).

10. Beten – und dabei jeden Stolz oder Arroganz beiseitezulassen (35,13).

11. Gott für das verherrlichen, was er ist und was er tut (36,24).

12. Die Unterweisung suchen, die der Gott der Güte uns zukommen lassen möchte (36,11.22).

13. Der totalen Entmutigung nicht nachgeben, die uns zur Sünde verleiten könnte (36,20.21).

14. Die geheimnisvolle und unverständliche Seite der Leiden akzeptieren (37,5).

15. An die innige Liebe und Treue des Schöpfers denken (38 und 39).

16. Akzeptieren, dass er immer da ist, auch wenn wir ihn nicht sehen (39,3; 40,10).

17. Demütig bleiben (42,2–6).

18. Zum Fürsprecher werden (22,30; 42,9).

Lasst uns vor allem sein Verhalten nie als erfolgreiches Rezept ansehen, sondern wir sollten uns daran erinnern, dass nur die göttliche Gegenwart Hiob überzeugt hat. Wir, die wir Jesus Christus kennen, lasst uns siegen durch den, der „unsere Schwachheiten nahm und unsere Krankheiten trug“ (Mt  8,17), der für uns der „Mann der Schmerzen“ geworden ist (Jes 53,3), der Mitleid mit uns hat und uns hilft (Heb 2,18; 4,15).

Ja, nichts wird uns „jemals scheiden können von der Liebe Gottes, die in Christus Jesus ist, unserem Herrn“ (Röm 8,39).

[Aus: „Sondez les Écritures“]