„Und Joseph kam am Morgen zu ihnen [die beiden anderen Gefängnisinsassen] und sah sie, und siehe, sie waren missmutig. Und er fragte die Hofbeamten des Pharaos, die mit ihm im Haus seines Herrn in Gewahrsam waren, und sprach: Warum sind eure Angesichter heute so trübe? Und sie sprachen zu ihm: Wir haben einen Traum gehabt, und da ist niemand, der ihn deutet. Und Joseph sprach zu ihnen: Sind die Deutungen nicht Gottes? Erzählt mir doch“ (1. Mose 40,5–8

Der unschuldige Joseph war mit zwei anderen im Gefängnis. In den oben genannten Versen sehen wir, wie er Seelsorge betreibt. Gefängnisseelsorge – wenn man so will. Jedenfalls sehen wir ein paar Punkte, die wichtig für jede Art von Seelsorge sind.

  • Joseph hatte einen Blick dafür, wie es den anderen geht. Er bermerkte sofort, dass die zwei anderen Gefangenen missmutig waren. Haben wir einen Blick für andere oder sind wir nur mit uns selbst beschäftigt?
  • Joseph fragte auch nach, wie es den anderen geht. Das war keine Pro-forma-Frage, sondern sie wurde aus echtem Interesse geboren. Es ist nicht so, wie schon mal gesagt wird, dass das Fragen nach dem Wohlergehen nichts bringt.
  • Joseph ermunterte zum Reden. Er sagte: “Erzählt mir doch.“ Eine gute Aufforderung in der Seelsorge!
  • Joseph hörte zu. Er ließ die beiden ausreden, er unterbrach sie nicht. Er hörte interessiert zu. Das ist durchaus nicht nebensächlich, sondern in der Seelsorge sehr wichtig.
  • Joseph war sich bewusst, dass nur Gott helfen kann. Er sagte: „Sind die Deutungen nicht Gottes?“ Es war ihm klar, dass Gott hier helfen musste. Und das sollte auch uns klar sein.