Wenn wir jetzt zur neutestamentlichen Zeit kommen, sehen wir, dass Gott immer noch Sein Haus auf der Erde hat. Aus den verlesenen Versen in Epheser und 1. Timotheus ist klar ersichtlich, dass Gottes Haus heute nicht aus materiellen Steinen, sondern aus lebendigen Steinen, aus Gläubigen, besteht. Und Gott hat uns die Form Seines Hauses und das Gesetz – den Grundsatz – mitgeteilt, auf dem Sein Haus verwaltet werden soll. Um euch die immense Wichtigkeit dieser großen Wahrheit näher zu bringen, lasst mich kurz zeigen, welchen großen Raum das Haus Gottes im Neuen Testament einnimmt.

Zum Beispiel sehen wir in der Apostelgeschichte die Form (oder das Modell) in praktischer Weise veranschaulicht. In erste Timotheus finden wir die Form des Hauses in lehrmäßiger Weise. In 1. und 2. Korinther haben wir dann das Gesetz des Hauses, oder die göttlichen Grundsätze für die Verwaltung des Hauses, wie zum Beispiel Beziehung, Gemeinschaft, Heiligkeit, Freiheit, Liebe, Erbauung und Absonderung. In den Sendschreiben an die sieben Versammlungen in Offenbarung 2 und 3 haben wir dann die prophetische Geschichte der Versammlung als Haus Gottes unter der Verantwortlichkeit des Menschen, mit dem Ergebnis des völligen Ruins. Wenn wir dann zu 2. Timotheus zurückkehren, bekommen wir Belehrungen, wie wir in Tagen des Ruins wandeln sollen, und schließlich wird uns in Offenbarung 21, in dem Gesicht von der herrlichen Stadt, bildlich das Haus Gottes vorgestellt, wie es im Tausendjährigen Reich zu sehen sein wird. Diese Stellen machen den weiten Raum deutlich, den die Belehrungen über die Versammlung Gottes als Haus Gottes im Neuen Testament einnehmen.

Nach diesen einführenden Bemerkungen, möchte ich euch bitten, Apostelgeschichte 2 aufzuschlagen, damit ich euch bestimmte Tatsachen vorstellen kann, die uns das Modell des Hauses Gottes in praktischer Weise klar machen. Wenn wir heute um uns her blicken, sehen wir eine in unzählige Sekten zersplitterte Christenheit, von denen jede einzelne ihre besondere Form kirchlicher Leitung hat, an eigenen Glaubensbekenntnissen festhält und ihre Gottesdienste nach speziellen Formen und Zeremonien abhält. Auch sehen wir gewaltige Mengen christlicher Gesellschaften und Organisationen, die Missionare aussenden oder allgemein religiösen Tätigkeiten nachgehen, und in ihnen allen sehen wir hingebungsvolle Menschen, für die wir Gott wirklich danken können.

Aber, geliebte Geschwister, wenn wir die Christenheit um uns her sehen mit ihrer ganzen gewaltigen Maschinerie, die den Dienst für Gott am Laufen hält, mögen wir uns wohl fragen, ob Gott das so beabsichtigt hat. Ist diese ganze religiöse Maschinerie Gottes Weise, Sein Werk zu betreiben? Entspricht es dem Modell? Das ist sicher eine berechtigte Frage, und um sie zu beantworten, müssen wir uns auf die Bibel zurückbesinnen, aus dem einfachen Grund, dass es in Tagen des Ruins und Abweichens von der Wahrheit nicht möglich ist, sich auf dieser Erde nach irgendeiner konkrete Darstellung des Hauses Gottes umzusehen.

Wenn wir eine klare Vorstellung von dem Haus Gottes bekommen wollen, müssen wir deshalb – und darin liegt eine gewisse Schwierigkeit – eine abstrakte Sichtweise wählen. Wir müssen unsere Gedanken von allem lösen, was wir um uns her sehen, um dann zu versuchen, uns das Modell des Hauses Gottes vor Augen zu führen, wie sie uns in der Schrift vorgestellt wird, indem wir uns auf die Pfingsttage zurückbesinnen. Dann werden wir, meine ich, in einer praktischen Weise einen wahren Einblick in die Form des Hauses bekommen, den wir, wie ich bereits erwähnte, benötigen, bevor wir von dem Gesetz des Hauses sprechen können.