„Birg mich im Schatten deiner Flügel“ (Ps 17,8).

Wir hören hier einem Gebet von David zu. Es ist gut, zu beobachten, unter welchen Umständen er betet und was er betet. Er spricht über Gottlose, die ihn überwältigen, von Todfeinden, die ihn umzingeln; wie ein Löwe versuchen sie, ihn zu reißen, lauern auf ihn.

Ein brenzlige Situation! Und übersetzt in unsere Lage: Kennen wir nicht auch mehr oder weniger solche Zeiten?

Was tut David? Er ruft zu dem Herrn: „Horche auf mein Schreien, birg mich im Schatten deiner Flügel.“ Gibt es einen besseren Ort, und ist ein sichererer Zufluchtsort denkbar?

Natürlich ist David tief beeindruckt von seinen Gegnern. Dennoch wird klar, dass keine Bosheit gegen die, die ihm Böses tun, in seinem Herzen ist.

Er legt die Dinge in Gottes Hand. Hat das uns nicht viel zu sagen? Wie groß ist die Gefahr, dass wir unser eigenes Recht suchen, anstelle uns selbst der Hand des Herrn zu übergeben.

Denken wir an das, was Paulus schreibt: „Rächet nicht euch selbst, sondern gebt Raum dem Zorn.“ Was für eine Gefahr, durch das Böse überwunden zu werden, anstatt das Böse mit dem Guten zu überwinden!

Finden wir dies nicht in Vollkommenheit bei Christus? „Der gescholten nicht wiederschalt, leidend nicht drohte, sondern sich dem übergab, der recht richtet.“ Darin hat Er uns ein Beispiel hinterlassen.

Wir sehen bei David auch keine Eifersucht über die Wohlfahrt seiner Gegner. Sein Teil, und darauf war sein Auge gerichtet, lag in der Herrlichkeit: „Ich werde gesättigt werden mit deinem Bild.“

[Übersetzt aus dem Holländischen]