Dein Angesicht, HERR, suche ich (Ps 27,8).

„Ich suche dein Angesicht“, sagt David in diesem Psalm. Herrlich ist das. Ein Mensch, der in Gottes Gegenwart sein will. Und auch: sein kann. Denn wie könnte jemand so etwas wollen, wenn er wüsste, dass er in dem Moment sterben würde, in dem er vor Gottes Angesicht stünde? David weiß, dass er nicht sterben wird. Nicht, weil er von sich selbst denkt, als Mensch gut genug zu sein. Nein, David weiß es viel besser: Er ist ein Sünder. Aber Gottes Gnade und seine Güte (V. 13) bilden den Grund, dass David sich traut, das Angesicht Gottes zu suchen.

So ist auch für uns die Möglichkeit eröffnet, in Gottes Gegenwart zu sein: einzugehen in das Heiligtum durch das Blut Jesu, entlang des neuen und lebendigen Weges, den Er uns eingeweiht hat (Heb 10,20).

David kennt die Nähe Gottes aus Erfahrung. In diesem Psalm gebraucht er fünf Bilder, um auszudrücken, wie er die Anwesenheit Gottes sieht. Als Erstes weiß David sich im Haus, dem Ort, wo Gott wohnt und wo seine Ordnung herrscht. Zweitens ist es sein Tempel, der Ort von Gottes Heiligkeit. Drittens birgt Gott David in seiner Hütte, dem Ort der Sicherheit in der Wildnis. Darüber hinaus verbirgt Gott David in seinem Zelt, das von dem zeitlichen Aufenthalt auf der Erde spricht und sozusagen auf die himmlische Wohnung vorausweist. Schließlich wird David inmitten einer feindlichen Welt auf einen Felsen gestellt, ein Bild der Sicherheit und Standfestigkeit.

So ist auch für uns in Gottes Nähe alles zu finden, was wir für ein frommes Leben nötig haben. Wenn wir nur sagen (und tun!), was David sagte: „Dein Angesicht, HERR, suche ich.“