Hast du nicht auch den Wunsch, den Herrn Jesus immer besser kennen zu lernen? Viele Taten und Worte sind dir bestimmt gut bekannt. Die Bibel schweigt aber auch nicht über die inneren Gefühle des Herrn Jesus. Über die Traurigkeit und den tiefen seelischen Schmerz, den Er besonders auf seinem Weg zum Kreuz gefühlt hat, hast du dir vielleicht schon oft Gedanken gemacht, über seine Freude möglicherweise weniger. Dieser Artikel soll zum Studium dieses frohmachenden Themas anregen.Menschen seiner Schöpfung.

Wir finden einige Stellen in der Bibel, die von der Freude Gottes und seines Sohnes sprechen. Wenn wir diese Stellen lesen, stellen wir mit Erstaunen fest, dass seine Freude tatsächlich oft in engem Zusammenhang mit uns, den Seinen steht, aber auch ganz allgemein mit den Menschen. Schon von Beginn der Schöpfung an war seine Freude bei den Menschen. Das finden wir in Sprüche 8,31 („und meine Wonne war bei den Menschenkindern“). Und Sprüche 8,22–31 dürfen wir als ein prophetisches Wort über den Herrn Jesus, den Sohn Gottes, verstehen. Er empfand Freude darüber, Gegenstände für seine unendliche Liebe zu haben, Geschöpfe, denen Er seine Gedanken mitteilen konnte. Leider gaben Ihm diese lange keinen Anlass zur Freude.

Auch als der Herr Jesus dann auf die Erde kam, bot sich Ihm ein trauriger Anblick. Seine Geschöpfe hatten sich von Ihm abgewandt. Gab es jetzt gar keine Freude mehr für den Mensch gewordenen Sohn Gottes? Doch, die Quelle seiner Freude, als Er auf der Erde war, lag besonders in der Gemeinschaft mit seinem Vater.

... in der Gemeinschaft mit seinem Vater.

Das Herz des Herrn freut sich und seine Seele frohlockte, weil Er seinen Gott stets vor sich stellte und weil sein Gott zu seiner Rechten war. Fülle von Freuden fand Er in der Gegenwart Gottes (Ps 16,8.9.11). Das Wort Gottes und seine Gedanken waren Ihm zur Wonne und zur Freude seines Herzens (Jer 15,16). Es war seine besondere Freude, die Gemeinschaft mit seinem Vater zu genießen und Ihm zu dienen. Daraus schöpfte Er die Kraft, den Weg der Leiden zu gehen, den sein Vater Ihn gehen ließ.

Auch hier können wir einen Bezug zu uns herstellen. Denn genau diese Freude, die Er empfand, weil Er die Gebote seines Vaters hielt und seine Liebe genießen durfte, soll in uns sein. Und unsere Freude wird völlig werden, wenn wir seine Gebote halten, in seiner Liebe bleiben und dann die Gemeinschaft mit dem Sohn und dem Vater genießen (Joh 15,10.11; 1. Joh 1,3). Wenn wir uns als gute Knechte und treue Verwalter der uns anvertrauten Talente erweisen, werden wir in seine Freude eingehen (Mt 25,21.23). Der Herr verbindet sich in seiner Freude mit seinen treuen Knechten, die, wie Er, Gott dem Vater in ihrem Leben gedient haben. Und doch wird Er auch darin den Vorrang haben, denn Er hat allezeit das dem Vater Wohlgefällige getan (Joh 8,29), was keiner von uns von sich behauptet. Von dem Herrn Jesus heißt es in Psalm 45,8: „Gerechtigkeit hast du geliebt und Gottlosigkeit gehasst: Darum hat Gott, dein Gott, dich gesalbt mit Freudenöl, mehr als deine Genossen.“

... über den Schatz im Acker.

Jetzt kommt etwas Wunderbares: auch wir sind Gegenstand seiner Freude. Als Er auf die Erde kam, fand Er einen Acker vor, der Ihm sozusagen geraubt worden war. Ein anderer hatte davon Besitz ergriffen. Aber in diesem Acker war ein Schatz verborgen. Und als Er diesen verborgenen Schatz fand, zu dem du und ich und alle, die an Ihn glauben, gehören dürfen, erfüllte Freude sein Herz. Unvorstellbar für uns, dass Er an armseligen und sündigen Menschen wie dir und mir solche Freude haben kann. Er verkaufte sogar alles, was Er hatte, um den im Acker verborgenen Schatz zu besitzen (Mt 13,44). Wissen wir, was das bedeutet? Er musste, um diesen Acker zu erwerben, das Kreuz erdulden – sterben (Heb 12,2). Das war der Kaufpreis des Ackers. Was hat der Herr eigentlich an mir gefunden, dass Er diesen Preis bezahlt hat?

... über das verlorene Schaf.

Aber damit noch nicht genug. Auch wenn der Kaufpreis für Menschen, die verloren waren, schon bezahlt war, kamen diese verirrten Schafe nicht allein zurück zu Gott. Jesus musste jedem einzelnen verlorenen Schaf nachgehen, bis Er es fand. Aber „wenn Er es gefunden hat, legt Er es mit Freuden auf seine Schultern“ (Lk 15,4.5). Freude ist im Himmel über einen Sünder, der Buße tut, aber ganz besonders freut sich der gute Hirte selbst, der sein eigenes Leben für das verlorene und auf eigenwilligen Wegen verirrte Schaf gegeben hat.

... über sein wiederhergestelltes Volk Israel.

Es wird in Zukunft noch einen besonderen „Tag der Freude seines Herzens“ geben (Hld 3,11), wenn auch sein irdisches Volk Ihn als den Messias und rechtmäßigen Herrscher anerkennen wird. Das wird ein besonderer Augenblick für den Herrn Jesus sein, wenn sie auf Ihn blicken werden, den sie durchbohrt haben, und wenn sie Ihn fragen werden: „Was sind das für Wunden in deinen Händen?“ Dann wird Er antworten: „Das sind die Wunden, womit ich geschlagen worden bin im Hause derer, die mich lieben“ (Sach 12,10; 13,6). Das Volk, das Ihn damals durchstochen hat, wird Ihn dann lieben. Welch eine Freude für den Herrn! Er wird frohlocken über Jerusalem und sich mit Wonne freuen über sein Volk, Er wird schweigen in seiner Liebe (Jes 65,19; Jer 32,41; Zeph 3,17).

Wie wunderbar: Die Seinen sind Gegenstand seiner Freude. Was ist der Gegenstand unserer Freude? Kennen wir auch eine Freude, die mit seiner Person in Verbindung steht? Johannes der Täufer kannte etwas von dieser Freude, die er empfand, als er die Stimme des Heilands hörte (Lk 1,44; Joh 3,29). Und die Jünger freuten sich, als sie den Herrn sahen (Joh 20,20). Er freut sich an uns, freuen wir uns an ihm!