„Elia war ein Mensch von gleichen Empfindungen wie wir; und er betete ernstlich (W. mit Gebet), dass es nicht regnen möge, und es regnete nicht auf der Erde drei Jahre und sechs Monate“ (Jak 5,17).

Elia betete mit Gebet. So sagt Jakobus 5,17, wenn man diese Formulierung wörtlich übersetzt. Kann man denn auch ohne Gebet beten?

Ja, man kann:

Beten als Selbstgespräch: „Der Pharisäer trat hin und betete bei sich selbst so: O Gott, ich danke dir, dass ich nicht bin wie die Übrigen der Menschen: Räuber, Ungerechte, Ehebrecher, oder auch wie dieser Zöllner“ (Lk 18,11). Der Pharisäer betete bei sich selbst. Es war kein wirkliches Gebet, kein Anklopfen bei Gott, sondern ein Klopfen auf die eigene Schulter.

Beten als Ermahnung: Das kennen wir aus der Praxis: Jemand betet öffentlich um eine Sache und jeder weiß, dass er damit einem Glaubensbruder oder -schwester eine Lektion erteilen will. Das ist ganz verkehrt: Wenn wir „auf die Knie gehen“, dann können wir für andere bitten, aber wir sollen sie nicht ermahnen – schließlich richtet sich das Gebet an Gott.

Beten als Vortrag: Auch das kennen wir aus der Praxis: Jemand betet öffentlich nach einer Predigt, und alles das, was der Redner nicht gesagt hat, aber der Beter doch weiß, wird in das Gebet hineingepackt, am besten noch kombiniert mit einer Korrektur. Soll das Beten mit Gebet sein? Der Herr hat sicher kein Interesse an unseren Gebetsvorträgen!

Bete mit Gebet!