„Sie tut ihren Mund auf mit Weisheit, und liebreiche Lehre ist auf ihrer Zunge. Sie überwacht die Vorgänge in ihrem Haus und isst nicht das Brot der Faulheit.“ Ihre Sprache ist lauter Weisheit – es gibt keine „Schändlichkeit und albernes Geschwätz oder Witzelei, die sich nicht geziemen“. Aber wenn auch ihre Gespräche rein sind, so ist sie doch nicht wortkarg, denn „liebreiche Lehre“ ist auf ihrer Zunge. Ihr Wort ist allezeit in Gnade, aber mit Salz gewürzt. Es gibt eine Art des Redens, die Schwertstichen gleich ist, und auf der anderen Seite gibt es eine Art von Reden, die wie Honig ist. Beide Extreme werden von dieser vortrefflichen Frau vermieden; freundlich in Verhalten und Ton, übersieht und übergeht sie doch weder Falsches noch Sünde.

„Sie überwacht die Vorgänge in ihrem Haus“ – treu übt sie Zucht im Kreis der Ihren aus. Manche würden die Ausübung von Zucht gerne vollständig aus der Versammlung – dem Haus Gottes – streichen. Nicht so diese feine Gehilfin ihres Mannes; sie überwacht sorgfältig das Verhalten derer, die sich unter ihrem Dach und unter ihrer Autorität befinden. Es gibt solche, die in der Versammlung „wachen über eure Seelen (als die da Rechenschaft geben sollen)“.

Sie „isst nicht das Brot der Faulheit“. Die Tage sind böse, und Bequemlichkeit und Faulheit sind nicht angebracht. „Im Fleiß nicht säumig.“ Wie die Israeliten in der Wüste damals früh aufstehen mussten, um das Manna zu sammeln, oder leer ausgingen, so müssen Christen Fleiß anwenden in Bezug auf das Nähren ihrer Seelen. Es ist ihnen nicht gestattet, das Brot der Faulheit zu essen und gleichzeitig in ihren Seelen Gedeihen zu haben. „Bei jeder Mühe wird Gewinn sein“, und diese Frau wird am Ende vollen Lohn haben für ihre selbstlose Mühe und ihr Bedachtsein für andere.