„In Christus“ hat der Gläubige alles. Ob er schon alles erfasst hat, ist eine andere Sache. Stellt euch vor, ich wäre ein armer Bettler. Ein mir bis dahin unbekannter Verwandter hat mir ein Vermögen hinterlassen. Ich nehme es dankbar an. Es gehört mir in dem Moment, in dem ich es entgegennehme, auch wenn mir dessen Wert völlig unbekannt ist. Aber es gehört alles mir, das weiß ich, und deshalb ziehe ich mich in eine ruhige Ecke zurück und öffne die Papiere und erkenne Stück für Stück, was mir alles gehört. Ich zähle und addiere und bin ganz erstaunt über den Reichtum, den mein Wohltäter mir hinterlassen hat.

In dem Moment, in dem der Sünder Christus im Glauben annimmt, hat er alles. „Alles ist euer“, das gilt für ihn genauso, wie es für den Apostel galt, als er am Ende seines Lebens schrieb: „Ich habe den Lauf vollendet, ich habe den Glauben bewahrt.“ Und die Schrift zu untersuchen und zu erkennen, wie gesegnet die sind, die glauben, ist wie der Bettler, der den Reichtum seines Erbes überschlägt. Christen, die das tun, genießen ihre himmlischen Reichtümer.

Vergiss also deine Armut in dieser Welt, lieber Mitbruder. Der Apostel sagt: „Als Arme, aber viele reich machend; als nichts habend und alles besitzend“ (2. Kor 6,10). Und der Herr Jesus sagt seinen leidenden Gläubigen in Smyrna: „Ich kenne deine Armut, du bist aber reich“ (Off 2,9). Von Gläubigen heißt es, dass sie „Erben Gottes und Miterben Christi“ sind (Röm 8,17).