Ich möchte mit allem Ernst davor warnen, die Person unseres großen Heilands definieren zu wollen. Man wird den Wohlgeschmack Christi in seinen Gedanken verlieren und stattdessen nur die Dürre des menschlichen Geistes in den Dingen Gottes finden und in den Empfindungen, die sich darauf beziehen. Es ist für den Menschen ein Labyrinth, denn er arbeitet dort auf seine eigene Verantwortung. Es ist, als ob einer den Körper seines Freundes sezieren wollte, statt sich an seiner Liebe und seinem Charakter zu erfreuen.

Ich bin zutiefst von der Unfähigkeit des Menschen in dieser Hinsicht überzeugt, und es liegt nicht in der Belehrung des Heiligen Geistes, definieren zu wollen, wie die Gottheit und die Menschheit in Jesus vereinigt sind. Er ist wahrer Mensch, Sohn des Menschen ‑ und als solcher von Gott abhängig, und in diesem Stande der Abhängigkeit ohne Sünde ‑ und wahrer Gott in seiner unaussprechlichen Vollkommenheit. Hieran halte ich fest, so hoffe ich, mehr als an meinem eigenen Leben. Zu definieren, darauf erhebe ich keinen Anspruch. „Niemand erkennt den Sohn als nur der Vater.“ Wenn ich auf etwas stoßen würde, das die eine oder andere dieser Wahrheiten antastet oder den verunehrt, den sie zum Gegenstand haben, würde ich ‑wenn Gott mich dazu ruft ‑ mit meiner ganzen Kraft dagegen auftreten.

Möge Gott es uns schenken, alles zu glauben, was das Wort in Bezug auf den Herrn Jesus lehrt! Es ist unser Friede und unsere Speise, alles zu verstehen, was der Geist uns zu verstehen gibt, und nicht zu definieren suchen, was Gott uns nicht zu definieren beauftragt, sondern einerseits anzubeten und andererseits uns zu nähren und in jeder Weise gemäß der Gnade des Heiligen Geistes zu leben.