Vers 11: In meinem Herzen habe ich dein Wort verwahrt, damit ich nicht gegen dich sündige.

Mit Vers 11 verstehen wir, dass der Psalmdichter in seiner Jugendzeit den fand, den sein Herz gesucht hatte. Aber ein weiterer Schritt wurde zurückgelegt: Er hat seit seiner Jugendzeit das Wort in seinem Herzen verwahrt. Wenn auch jung, hatte er bereits erkannt, dass das die einzige Haltung war, um nicht in Sünde zu fallen.

Wir legen viel Wert auf das, was wir verwahren, um es vor einem Feind zu schützen. Sehen wir das Wort Gottes als einen Schatz an, der uns begeistert? Wie kann es einen jungen Mann oder ein junges Mädchen erfreuen? Nicht, wenn man ein Ohr aufmerksam auf die atheistischen, evolutionären oder philosophischen Theorien unserer großen Lehranstalten richtet. Daniel, ein junger Heranwachsender im Exil, wurde in der Lehre der chaldäischen Weisheit unterrichtet, dennoch wendete sich sein Herz niemals von Gott ab. Er nahm sich in seinem Herzen vor, sich nicht mit den feinen Speisen des Königs zu verunreinigen. In welcher Kraft hat er diesen Herzensentschluss getroffen? Durch die Aufnahme des Wortes Gottes, und das, obwohl er nur ein junger Mann war. „Lasst das Wort des Christus reichlich in euch wohnen“, schreibt der Apostel Paulus (Kolosser 3,16).

Die Schrift muss vor allem unser Herz durchdringen, damit wir dem Feind antworten können: „Es steht geschrieben.“

Vers 12: Gepriesen seist du, Herr! Lehre mich deine Satzungen!

Wenn er an seine Jugendzeit denkt, kann der Psalmist nur den preisen, der ihn bewahrt hat und der ihn unaufhörlich belehrt. Das Lob für Gott bricht aus dem Herz heraus: „Jubeln werden meine Lippen, wenn ich dir Psalmen singe, und meine Seele, die du erlöst hast“ (Psalm 71,23). Der Lobpreis verbindet sich mit dem Bedürfnis, belehrt zu werden. In Psalm 25 beweist der Glaubende diesen Wunsch in den Versen 4 und 5. Die Antwort Gottes ist in den Versen 8 und 9 zu finden sowie in Vers 12: „Wer ist nun der Mann, der den HERRN fürchtet? Er wird ihn unterweisen in dem Weg, den er wählen soll“ (oder: „den er (der HERR) erwählt“; nach der Fußnote von Psalm 25,12 in der Bibelübersetzung von J. N. Darby).

Der Glaubende geht nicht allein auf dem Weg. Jeder ist verantwortlich, die Satzungen Gottes zu kennen, im Hinblick auf eine gemeinsame Anbetung und Wandel. Wie kann man die Wahrheit erlernen? Indem man regelmäßig das Wort Gottes liest und darüber mit der Hilfe des Heiligen Geistes nachdenkt und indem man die mündlichen und schriftlichen Dienste der von Gott begabten Diener in Anspruch nimmt.