Der Apostel Johannes beschäftigt sich normalerweise nicht mit Haushaltungen (Heilszeitaltern).  Doch am Anfang und am Ende seines Evangeliums zeigt er in verborgener Weise, drei wichtige Abschnitte in den Wegen Gottes mit den Menschen. Wir möchten uns an dieser Stelle nur mit dem großen Fischzug in Johannes 21,1–14 beschäftigen. In diesem Abschnitt wird gezeigt, dass im Friedensreich die Nationen gesegnet werden und dass Gott dazu den jüdischen Überrest gebrauchen wird. Der Segen für Nationen wird schon im AT an verschiedenen Stellen bezeugt (Jes 2,2; Jes 11,10; Jes 60,5; Jer 3,17).

  • In Vers 1 wird davon gesprochen, dass Jesus sich offenbarte. Das weist zurück auf das erste Wunder im Johannesevangelium, wo wir ebenfalls diese Formulierung finden (Joh 2,1 ff.). Die Hochzeit zu Kana ist auch ein Bild des Reiches, wo der Herr Freude, dargestellt in dem Wein, bringen wird. Es ist in diesem Zusammenhang bemerkenswert, dass in Kana in Vers 2 ausdrücklich genannt wird.
  • Es fällt auf, dass Johannes den See von Galiläa mit seinem „heidnischen“ Namen nennt: „See vom Tiberias“. Tiberias war eine Stadt, die Herodes Antipas zu Ehren des Kaisers Tiberius Cluadius Nero erbauen ließ. Auch diese Formulierung passt dazu, dass wir hier den Reichtum der Nationen haben (vgl. Röm 11,12). Der See an sich mag schon ein Hinweis auf das Meer der Völker sein.
  • Die Personen, die in Vers 2 genannt werden, passen auch exakt ins Bild: Simon Petrus ist der Diener der Beschneidung, Thomas ist ein Bild des jüdischen Überrests (Joh 20) und Nathanael auch (Joh 1). Und so sehen wir hier den jüdischen Überrest, der durch den Herrn zum Segen für die Nationen wird.
  • Doch der Überrest muss lernen (wie wir alle), dass das nicht durch eigenwillige Bemühungen zustande gebracht werden kann (Röm 10,21; Jes 26,18), sondern nur in Verbindung mit ihrem Messias, dem Herrn Jesus Christus. Durch und mit ihm wird das Evangelium des Reiches segensreich verkündigt (Mt 24,14).
  • Jesus stand morgens, als die Sonne aufging am Ufer. Das erinnert daran, dass die Sonne mit Heilung in ihren Flügeln aufgehen wird (Mal 3). Das ist die Erscheinung des Herrn, die reichen Segen bringen wird. An diesem Morgen ohne Wolken wird Jubel sein (Ps 30,5; 143,8).
  • Die rechte Seite, wo das Netz ausgeworfen werden sollte, erinnert an die Schafe, die zur Rechten des Herrn einmal stehen werden, so wie es Matthäus 25,33 sagt. Die Schafe sind ein Bild der Nationen, die die jüdischen Sendboten in der Dransalszeit aufgenommen haben.
  • Die 153 großen Fische, die gefangen wurden, sind das Bild der Nationen. Wir erkennen in der Zahl 153 vollkommene Verwaltung und der vollkommene Gottesoffenbarung (12x12 + 3x3 = 153).
  • Beim Fang der 153 Fische riss das Netz nicht (im Gegensatz zu Lukas 5,1 ff.). Das weist darauf hin, dass es im Reich öffentlich keine Schwachheit mehr geben wird, denn der Herr ist sichtbar gegenwärtig. Es wird eine große Volksmenge (Off 7,9) errettet und in das Reich gehen nur die Guten ein, deshalb lesen wir auch nichts davon, dass schlechte Fische aussortiert werden (vgl. Mt 13). Es gibt keine „gemischten Zustand“ mehr geben.
  • Es ist das dritte Mal, dass Jesus sich offenbarte – so schließ der Abschnitt. So wie das Evangelium berichtet, ist es die vierte Offenbarung. Doch prophetisch kann man  Maria Magadalene und die versammelten Jünger, siehe Kapitel 20, zusammen fassen (denn der Überrest wurde zur Versammlung). Wir haben in den versammelten Jünger ein Bild der Versammlung, in Thomas den jüdischen Überrest (der Christus sehen wird) und schließlich in unserem Kapitel das Reich mit dem Segen für die Nationen. Das sind die drei Tage. Ähnlich ist es in Kapitel 2,1. Dort ist auch von dem dritten Tag die Rede. Wenn man das erste Kapitel dazu nimmt, ist es eigentlich der fünfte Tag. Doch prophetisch kann man das sicher so verstehen, dass das, was vor Kapitel 1,29 gezeigt wurde, das ist, was in die Versammlung aufging. So haben wir dann im Bild die Versammlung (die Jünger, die sich um Jesus scharen), den Überrest (Nathanel) und das Reich (die Vermählung Christi mit seiner irdischen Braut). Wieder drei Tage, drei verschiedene Abschnitt in den Haushaltungen Gottes.