Der Preußenkönig Friedrich II. (1712–1786), in späteren Lebensjahren auch der „Alte Fritz“ genannt, war beim Volk für seine Gerechtigkeit beleibt. Einmal, so wird erzählt, besuchte der Alte Fritz ein Gefängnis. Zu seinem Erstaunen musste er feststellen, dass alle unschuldig waren. Jeder hatte eine andere Ausrede. Schließlich traf er auf einen Mann, der mächtig den Kopf hängen ließ und sich selbst einen Schuft nannte. Ungeschminkt berichtete er, wie er auf die schiefe Bahn gekommen war. Der Preußenkönig sagte zu dem reuigen Sünder: „Du bist hier der einzige Lump unter lauten anständigen Leuten. Scher dich hier fort, damit die anderen nicht durch dich verdorben werden!“
Dieser Mann bekam die Freiheit geschenkt, weil er seine Schuld erkannte und bekannte. Wenn wir unsere Lebensschuld vor der höchsten Majestät zugeben, gewährt auch er uns Vergebung und Befreiung von der Strafe. Wenn wir unsere Sünden bekennen, so ist Gott treu und gerecht, dass er uns die Sünder vergibt und uns von aller Ungerechtigkeit reinigt (1. Joh 1,9).